Dutzende Zivilisten sterben bei Luftangriffen

  12 Oktober 2016    Gelesen: 359
Dutzende Zivilisten sterben bei Luftangriffen
Nach Tagen relativer Ruhe in Ost-Aleppo fliegt das syrische und russische Militär erneut schwere Angriffe auf die Rebellenviertel in der Stadt. Dutzende Zivilisten sterben. Neue Videoaufnahmen von Drohnen zeigen das ganze Ausmaß der Zerstörung.
Bei schweren Luftangriffen russischer Kampfjets auf Rebellengebiete im syrischen Aleppo sind nach Angaben der oppositionsnahen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mindestens 25 Menschen getötet worden. Sie seien bei Bombardements von Bustan al-Kasr, Fardus und anderen Stadtteilen am Dienstag umgekommen. Bewohnern und Rettungskräften zufolge wurden bei Angriffen auf von Rebellen gehaltenen Teilen Aleppos sowie in nahe gelegenen Dörfern, die von Aufständischen kontrolliert würden, 50 Zivilisten getötet.

In Bustan al-Kasr seien eine medizinische Einrichtung und ein Spielplatz getroffen worden. Die Angaben ließen sich von unabhängiger Stelle nicht überprüfen. Die syrische Armee und das mit ihr verbündete russische Militär hatten die Luftangriffe auf das seit Monaten umkämpfte Aleppo in der vergangenen Woche zurückgefahren, um Zivilisten zu ermöglichen, die Rebellengebiete zu verlassen.

Auch aus anderen Landesteilen wurden nun erneute Angriffe gemeldet. So seien in der teils von Rebellen, teils von Regierungstruppen kontrollierten südlichen Stadt Deera mindestens fünf Menschen beim Beschuss einer Schule durch Aufständische ums Leben gekommen, berichteten die Beobachtungsstelle und staatliche Medien. Die Rebellen erklärten, sie hätten keine Schule angegriffen.

Kreml wirft Großbritannien Hysterie vor

Unterdessen hat Russland der britischen Regierung nach deren Anschuldigungen wegen eines verheerenden Angriffs auf einen Hilfskonvoi vor wenigen Tagen "russenfeindliche Hysterie" vorgeworfen. Zum Zeitpunkt des Angriffes auf die Kolonne, die in Richtung Aleppo unterwegs gewesen war, seien dort keine russischen Kampfflugzeuge im Einsatz gewesen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau. Und fügte hinzu: "Das ist eine Tatsache."

Der Sprecher reagierte auf Äußerungen des britischen Außenministers Boris Johnson. Dieser hatte am Dienstag erklärt, es gebe Hinweise darauf, dass die russische Luftwaffe den Hilfskonvoi angegriffen habe. Russland laufe Gefahr, eine ausgestoßene Nation zu werden, hatte Johnson gesagt. Russland hat eine Verantwortung für den Angriff stets zurückgewiesen.

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