Iraks Schiiten-Miliz über Befreiung von Mosul: „Wir werden Imam Hussein rächen!“

  15 Oktober 2016    Gelesen: 580
Iraks Schiiten-Miliz über Befreiung von Mosul: „Wir werden Imam Hussein rächen!“
Eine führende regierungsunterstützte Schiiten-Miliz im Irak hat die anstehende Offensive zur Befreiung von Mosul von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ als „Rache für die Ermordung von Imam Hussein“ beschrieben. Dabei berief sich die radikale Asaib Ahl Haq-Organisation auf den Enkel des Propheten Muhammed.
Während der Feierlichkeiten zu Aschura, wo Muslime der Ermordung von Hussein gedenken, zog der schiitisch-dschihadistische Kommandeur Kais el-Chazaali fragwürdige historische Parallelen zur lange erwarteten Offensive auf Mosul. Die Stadt gilt als wichtigste Hochburg der sunnitischen Konfession im Irak.

„Die Befreiung von Mosul wird die Rache für die Ermordung von Imam Hussein und der erste Schritt zur Schaffung eines Zustands einer göttlichen Gerechtigkeit sein“, sagte el-Chazaali im Video.

Der Nahost-Analyst Hassan Hassan beschrieb die Aussagen des Schiiten-Kommandeurs als „sektierisch“. Das Video bringt neue Sorgen hinsichtlich der Beteiligung von Schiiten-Kämpfern in Mosul über Menschenrechtsverletzungen auf. Zahlreiche Berichte geben Aufschluss über schiitische Gräueltaten gegen sunnitische Zivilisten in Gebiete, die vom IS befreit wurden. Menschenrechtsorganisationen kritisieren die PMU dafür, kollektive Bestrafungen auszuführen und sich der Folter zu bedienen. Diese sind nicht selten minder dschihadistisch beseelt wie jene Sunniten, die sie vorgeben zu bekämpfen.

Am Sonntag veröffentlichte die schiitische Dachorganisation Haschdi Schaabi (PMU), welche von Bagdad ausgerüstet und unterstützt wird, ein animiertes Video. In diesem porträtiert sich die Organisation als Beschützer der christlichen Minderheit und erklärt, zahlreiche Ethnien und Konfessionen in ihren Reihen stehen zu haben.



Eine Minderheit an sunnitischen Kämpfern, eine kleinere christliche Miliz sowie gemischte Bataillone unterstehen den Haschdi Schaabi, denen enge Beziehungen zum schiitischen Iran nachgewiesen werden können.

Im Gespräch mit der internationalen Politik-Organisation Royal United Services Institute im September versprach Iraks Außenminister Ibrahim el-Dschaferi, dass bei der Offensive auf Mosul alles besser werde, ohne konkrete Maßnahmen zu erwähnen.

„Ich weise es nicht zurück, dass die eine oder andere Aktion von Personen oder kleinen Gruppen gemacht wird“, sagte er. „Die sunnitische und schiitische Gemeinschaft vertraut einander“, behauptete er.

Ein Video einer Asaib Ahl Haq-Einheiten, die vor Beginn einer Schlacht mit Rebellen im syrischen Aleppo der Reihe nach den Koran küssen. Im Hintergrund laufen religiös-schiitische Gesänge:



Quelle:eurasianews

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