Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt. Ein Reuters-Reporter beobachtete Hubschrauber, die in Richtung Mossul flogen und hörte Explosionen im Osten der Stadt. Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira sendete Aufnahmen, die den Angriff auf die Stadt zeigen sollen. Zu sehen waren Raketen und Reihen von Leuchtspurgeschossen am nächtlichen Himmel. Im Hintergrund war Gefechtslärm zu hören.
Angriff von Süden und Osten
Seit Montagmorgen läuft die Offensive der irakischen Armee, um Mossul vom Islamischen Staat zu befreien. An dem Angriff beteiligen sich auch Kämpfer der kurdischen Peschmerga sowie sunnitische Milizen. Unterstützt werden die Truppen von der internationalen Militärkoalition.
Während die irakische Armee die Stadt von Süden aus angreift, übernehmen die Peschmerga die Front im Osten. Nach eigenen Angaben konnten sie bereits sieben Dörfer rund 40 Kilometer östlich der Stadt einnehmen.
Ein kurdischer Offizier sagte: "Das hier ist alles Kurdistan. Wenn wir hier fertig sind, werden wir sie nach Rakka oder sonst wohin jagen." Rakka ist die größte vom IS kontrollierte Stadt in Syrien.
34.000 Soldaten im Einsatz
Die Offensive könnte zur größten militärischen Operation im Irak seit der US-Invasion zum Sturz von Machthaber Saddam Hussein im Jahr 2003 werden und nach Einschätzung der USA mehrere Wochen andauern. Mutmaßlich sind rund 30.000 irakische Soldaten sowie 4000 Peschmerga daran beteiligt.
Der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi hatte den Beginn des Einsatzes am frühen Morgen in einer Fernsehansprache verkündet. Mossul ist die letzte größere irakische Stadt, die noch vom IS kontrolliert wird. Etwa 4000 bis 8000 Kämpfer sollen sich in der Stadt aufhalten. Die Dschihadisten hatten sie im Sommer 2014 eingenommen, ohne dass die irakische Armee nennenswerten Widerstand leistete.
In Mossul sollen noch rund 1,5 Millionen Menschen leben. Angesichts dieser Zahl rechnet die Hilfsorganisation UNHCR mit bis zu einer Million Flüchtlingen, von denen bis zu 700.000 humanitäre Hilfe benötigen könnten. Die Organisation fürchtet zudem, vor allem Familien könnten belagert oder als menschliche Schutzschilde festgehalten werden.
Quelle: n-tv.de
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