Geflohener Gorilla Eine Stunde Freiheit, fünf Liter Saft

  21 Oktober 2016    Gelesen: 573
Geflohener Gorilla Eine Stunde Freiheit, fünf Liter Saft
Vor einer Woche brach Gorilla Kumbuka aus dem Londoner Zoo aus. Nun wurde bekannt, wie dem Affen die kurzzeitige Flucht gelang - und wie er sich die Zeit vertrieb.
Was fängt man eigentlich mit Freiheit an, wenn man sie denn endlich hat? Man könnte draußen zum Beispiel einen schönen Spaziergang machen. Oder einfach fünf Liter unverdünnten Johannisbeersaft trinken. Dafür entschied sich zumindest Kumbuka.

Vor einer Woche war der Gorilla aus seinem Gehege im Londoner Zoo ausgebrochen. Nun erklärte Zoodirektor David Field dem "Guardian", wie der Affe entkommen konnte, und warum trotzdem keine Gefahr für die Parkbesucher bestand.

"Es gab keine zerbrochenen Schlösser, Kumbuka hat keine Fenster zerschmettert, er war nie `auf freiem Fuß`", sagte Field. Auch sein normales Gorillaposieren, das Besucher an dem Tag aufgefallen sei, hätte nichts mit dem Zwischenfall zu tun gehabt.

Einem internen Bericht zufolge war der 184-Kilo-schwere Gorilla auf eine unverschlossene Tür in seinem Gehege aufmerksam geworden. Auch eine zweite Türe sei demnach noch nicht gesichert gewesen. Plötzlich stand Kumbuka vor seinem Wärter.

Dieser habe den Gorilla dann mit sanften Worten beruhigt und habe den Bereich verlassen. Der ausgelöste Alarm sei eine Standardprozedur gewesen. Kumbuka sei nur auf einen Spaziergang in das angrenzende Wärterbüro gegangen, wo er die Saftpackungen geöffnet und getrunken habe. "Kumbuka wurde sofort im nicht-öffentlichen Bereich von geistesgegenwärtigen Wärtern eingesperrt, betäubt und und in sein Gehege zurückgebracht", sagte Field.

Unterdessen hat sich auch Tierfilmer David Attenborough zu Wort gemeldet. Der 90-Jährige sagte in einem Interview: "Zoobesucher sind manchmal nicht respektvoll. Sie kreischen und winken mit den Armen, um den armen Gorilla zu einer Reaktion zu bewegen." Gorillas müssten vor dieser Zurschaustellung in Schutz genommen werden. "Sie sind nicht nur Tiere. Sie sind mit uns verwandt. Sie schätzen ihre Privatsphäre. Stellt euch einfach vor, wie sich das anfühlt."

Quelle : spiegel.de

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