Dylan hatte sich bisher nicht zu dem Preis geäußert, was für Unmut gesorgt hatte. Er werde am 10. Dezember nach Stockholm kommen, sagte er dem Blatt. „Absolut, wenn es denn möglich ist“, wird der 75-Jährige zitiert.
„Es ist schwer zu glauben“, sagte Dylan im „Telegraph“ zu dem prestigeträchtigen Preis. Als er das erste Mal von der Ehrung erfahren habe, sei es „fantastisch, unglaublich“ gewesen. „Wer träumt schon von so etwas?“ Er sei „sprachlos“ gewesen, berichtete das Nobelpreiskomitee. „Ich schätze diese Ehre sehr.“ Zu seinem langen Schweigen zur Verleihung des Preises und zu den nicht beantworteten Telefonanrufen des Nobelpreiskomitees wollte sich Dylan nicht äußern. „Nun, hier bin ich“, sagte er lediglich.
Altgriechische Poesie
Ob sein Werk tatsächlich eines Nobelpreises würdig sei oder einem jüngsten Vergleich mit altgriechischer Poesie standhalte, darauf wollte Dylan im Gespräch mit dem „Telegraph“ nicht näher eingehen. „Darüber lasse ich andere Leute entscheiden“, sagte er. „Die Akademiker sollten das wissen, ich bin dafür nicht wirklich qualifiziert. Ich habe da keine Meinung.“
Dylan hatte den diesjährigen Literaturnobelpreis Mitte des Monats als erster Songschreiber für seine poetischen Neuschöpfungen in der amerikanischen Songtradition bekommen. Dylan sei ein „großartiger Dichter“ und habe den „Status einer Ikone“, sagte die Chefin der Schwedischen Akademie, Sara Danius, zur Begründung.
In seiner über ein halbes Jahrhundert langen Karriere wurde Dylan unter anderem mit einem Oscar, Pulitzer-Preis, Polar-Music-Preis und Golden Globe ausgezeichnet. Zu seinen berühmtesten Liedern zählen „Mr. Tambourine Man“, „Like A Rolling Stone“ und „The Times They Are a-Changin’“.
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