Die "Bild am Sonntag" hatte berichtet, die US-Umweltbehörde Carb habe im Sommer dieses Jahres eine weitere illegale Softwarefunktion in Audi-Modellen entdeckt. Diese habe Audi auch für die Manipulation von CO2-Werten für Diesel und Benziner in Europa verwendet. Bei der Carb war am Wochenende zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Audi hat die Vorwürfe bislang weder bestätigt noch dementiert - mit der Begründung, wegen des Rechtsstreits um die Abschaltautomatik bei Dieselautos in den USA dürfe sich der Hersteller nicht öffentlich zum dem Thema äußern.
"Der Skandal im Skandal"
Für den grünen Verkehrspolitiker Oliver Krischer kommen die nun angeordneten Untersuchungen des KBA viel zu spät. Er kritisierte Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) scharf. "Wieder einmal ist es eine US-amerikanische Behörde und keine deutsche, die Softwaremanipulationen bei deutschen Autobauern feststellt", sagte Krischer der "Rheinischen Post". Dabei sei im Bericht des Kraft-Fahrtbundesamtes vom April nachzulesen, dass die Prüfer der Manipulation von Audi auf der Spur waren. Dobrindt habe sich stattdessen mit lapidaren Erklärungen abspeisen lassen.
Mit Audi zeige sich erneut, dass der Abgas-Betrug bei den Autokonzernen System habe. Der Bundesverkehrsminister habe bislang keinen Beitrag zur Aufklärung des Skandals geleistet. "Dass Dobrindt bis heute beim Abgasskandal nicht durchgreift, ist der Skandal im Skandal", sagte Grünen-Politiker Krischer.
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