Brüssel: Trump wird für EU-USA-Beziehungen zum Problem

  10 November 2016    Gelesen: 598
Brüssel: Trump wird für EU-USA-Beziehungen zum Problem
Der Wahlsieg Donald Trumps in den USA wird die Beziehungen zwischen Brüssel und Washington erschweren, wie EU-Parlamentspräsident Martin Schulz am Mittwoch im WDR-Interview sagte.
Das politische System in den USA sei stark genug ist, um Trump auszuhalten oder ihn gar einzudämmen, so Schulz (SPD) gegenüber dem WDR. Offensichtlich sei jedoch, dass die transatlantischen Beziehungen erschwert würden, da Trumps Politik-Stil und —Rhetorik auf Emotionen statt faktischer Lösungen setze.

„Überrascht, ich bin überrascht, ich hatte auch wie viele anderen mit einem Sieg von Hillary Clinton gerechnet“, so Schulz. Heute trifft die Politik auf „eine Welle des Protests gegen die etablierte Politik, die drückt sich in diesem wahrscheinlichen Wahlergebnis aus.“ Dieser Effekt nehme, so Schulz, bereits seit Jahrzehnten zu: Die Globalisierung führe in Ländern wie den USA zu einer besonders starken Urbanisierung, wo große Industriezentren Unternehmen, Jugend und Investitionen anlocken.

In anderen Gebieten aber, so Schulz weiter, herrsche Arbeitslosigkeit, „wo sie auf 60 Kilometer Entfernung keinen Arzt finden. Die Leute fühlen sich nicht mehr ernstgenommen und protestieren mit ihrer Stimme. Dies ist ein Stück kulturelle Konfrontation zwischen dem Land und den Städten, der Lebensweise der Städte und der auf dem Land. Und Trump sagt den Leuten auf dem Land: Ich bin der Mann, der euch zurückführt zu den schönen, guten alten Zeiten“, so der EU-Parlamentspräsident.

Am 8. November 2016 ist der Republikaner und Milliardär Donald Trump zum 45. Präsidenten der USA gewählt worden. Die Demokraten-Kandidatin und Ex-US-Außenministerin Hillary Clinton gewann vorläufigen Hochrechnungen zufolge 218 Wahlmännerstimmen für sich, Trump ganze 278. Für einen eindeutigen Wahlsieg reichten 270 aus.

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