119 Zivilisten starben bei US-Luftangriffen

  10 November 2016    Gelesen: 286
119 Zivilisten starben bei US-Luftangriffen
Eine grausame Bilanz, aber kein Schuldeingeständnis: Das US-Militär beteuert, dass es bei Luftangriffen in Syrien und im Irak keine Fehler gemacht habe. Dennoch hätten einige Einsätze einen "unglücklichen Ausgang" gehabt. Kritiker sprechen von mehr Opfern.
Die US-Streitkräfte haben die Zahl der zivilen Opfer ihrer Luftangriffe in Syrien und im Irak beziffert: Seit Beginn des Einsatzes gegen die Dschihadistenmiliz IS 2014 seien bei Luftangriffen 119 Zivilisten ums Leben gekommen, teilte das Zentralkommando der US-Streitkräfte am Mittwoch mit. Allein im vergangenen Jahr seien bei 24 Luftangriffen 64 Zivilisten getötet worden. Diese Zahlen liegen deutlich unter den Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen.

Centcom-Oberst John Thomas beteuerte, es werde alles getan, um die Zahl der "unbeabsichtigten zivilen Opfer" zu minimieren. Eine ausführliche interne Untersuchung habe ergeben, "dass bei jedem dieser Angriffe die Vorschriften befolgt wurden", sagte Thomas. Es seien jedes Mal "beträchtliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden, trotz des unglücklichen Ausgangs".

Die internationale Allianz hatte im August 2014 mit Luftangriffen auf den IS in Syrien und im Irak begonnen. Die US-Luftwaffe führt 80 Prozent dieser Angriffe aus.

Die in London ansässige Nichtregierungsorganisation Airways schätzt, dass bei Luftangriffen der Allianz bereits mehr als 1700 Zivilisten getötet wurden. Amnesty International geht von mindestens 300 getöteten Zivilisten aus.

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