Möglichst schnell unter die Erde

  11 November 2016    Gelesen: 640
Möglichst schnell unter die Erde
Wie lässt sich ein wenig Leichtigkeit in die Bestattungsbranche bringen? Mit einem Wettbewerb im Gräber-Ausheben, dachte sich ein Messeveranstalter in der Slowakei. An die Schaufeln, fertig, los!
Es ging um Schnelligkeit und Präzision und Akkuratesse: In der slowakischen Stadt Trencin haben sich Bestatter im Grab-Ausheben gemessen. Die Aufgabe: Nur mit Schaufel und Spitzhacke ein zwei Meter langes, 1,5 Meter tiefes und 90 Zentimeter breites Loch zu graben.

Dafür brauchten die Brüder Ladislav und Csaba Skladan nur 54 Minuten. "Ich freue mich, dass wir gewonnen haben. Das ist eine Bestätigung nach 15 Jahren in diesem Job", sagte Csaba Skladan. Eine fünfköpfige Jury war sich auch einig, dass das Loch der Gewinner besonders ordentlich ausgehoben wurde.

Insgesamt nahmen zehn Teams aus der Slowakei, Polen und Ungarn teil. Manche davon haderten mit dem Untergrund. 20 bis 30 Zentimeter Kies und Steine seien ihm im Weg gewesen, sagte Gabriel Draffy vom Krematorium Molnar im slowakischen Nove Zamky. "Das hatten die anderen nicht!"

Das Wettgraben war Teil einer Messe für die Bestattungsbranche. "Dieser ganze Wettbewerb soll Bestattungsunternehmen zusammenbringen", sagte ein Sprecher, der als Sensenmann verkleidet war. Es gehe darum, den Leuten zu zeigen, wie hart der Job der Männer sei, die Gräber ausheben. Vielerorts in der Slowakei seien Friedhöfe so klein, dass Gräber nicht mit Maschinen, sondern nur von Hand gegraben werden könnten.

Gewinner Ladislav Skladan findet es offenbar gar nicht so schlimm: "Normalerweise, wenn das Wetter gut ist und ich mit meinem Bruder schwatzen kann, ist es ein Traumberuf."


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