Das Rentenniveau beschreibt das Verhältnis der Standardrente nach 45 Jahren Arbeit zum Durchschnittseinkommen. Im kommenden Jahr wird es laut Prognose der Deutschen Rentenversicherung Bund steigen – von 48 auf 48,2 Prozent. Langfristig sinkt der Wert allerdings stark, wenn sich nichts ändert. Das Bundessozialministerium hatte in einer Berechnung im Herbst vorausgesagt, dass das Sicherungsniveau bis 2030 auf unter 43 Prozent fallen werde. Das Absinken ist gesetzlich festgelegt, mittlerweile aber politisch so nicht mehr gewollt. Bundessozialministerin Andrea Nahles (SPD) hat deshalb Haltelinien angekündigt. Noch im November will sie ein Konzept vorstellen.
Der DGB-Report zeigt auch, dass vor allem Frauen niedrige Renten bekommen. Männer, die 2015 in Bayern in Rente gegangen sind, bekommen demnach im Durchschnitt eine gesetzliche Rente von 1049 Euro pro Monat. Rentnerinnen erhalten im Schnitt rund 40 Prozent weniger. Ihre durchschnittliche gesetzliche Rente beträgt laut DGB 616 Euro. Verena Di Pasquale, stellvertretende DGB-Bayern-Vorsitzende, fordert: „Die niedrigen Renten der Frauen sind das Spiegelbild ihres Erwerbslebens. Hier muss man ansetzen. Wichtige Schritte sind ein Rückkehrrecht in Vollzeit, ein flächendeckender Ausbau der Kinderbetreuung und die Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung.“
Zudem bestehen laut DGB erhebliche regionale Unterschiede in Bayern. Die höchsten gesetzlichen Durchschnittsrenten für Männer, die 2015 in Rente gegangen sind, gibt es im Landkreis Erlangen-Höchstadt mit 1284 Euro. Schlusslicht ist die Stadt Landshut mit gesetzlichen Durchschnittsrenten für Männer von 724 Euro. In München sind es 891 Euro.
Frauen bekommen die höchste durchschnittliche Rente in der Landeshauptstadt München mit 763 Euro, gefolgt vom Landkreis München mit 738 Euro. Auf dem letzten Platz liegt der Landkreis Cham (462 Euro).
Tags: