So verarbeiten die „Simpsons“ ihre Trump-Prophezeiung

  15 November 2016    Gelesen: 771
So verarbeiten die „Simpsons“ ihre Trump-Prophezeiung
Ein wenig gruselig war es schon: Als vergangene Woche Donald Trump als designierter Präsident der Vereinigten Staaten feststand, war ein kleines Häuflein von Zeichentrickmachern vermutlich kein bisschen überrascht. Denn „Die Simpsons“ hatten schon im Jahr 2000 den Wahlerfolg des Moguls vorhergesagt. Der entsprechende 16 Jahre alte Clip aus der Folge „Bart to the Future“ wurde zu einem veritablen Hinklicker.
Dass die „Simpsons“-Crew das Ergebnis vorausgesagt hatte, bedeutet allerdings nicht, dass sich die Macher über den Wahlausgang freuten. Das stellen sie noch mal im neuesten Vorspann zur Serie klar, den sie nun auf Twitter geteilt haben.

„Recht haben ist scheiße“

Traditionell beginnt jede der mittlerweile mehr als 600 „Simpsons“-Episoden mit der gleichen, leicht abgewandelten Sequenz: Familiensohn und Tunichtgut Bart steht an der Schultafel und schreibt beim Nachsitzen zur Strafe dutzendfach einen Satz - in jeder Folge einen anderen.

Diesmal lautet er: „Being right sucks“, zu deutsch etwa „Recht haben ist scheiße“. Zu übersetzen wäre die Phrase aber durchaus auch als „Rechtssein ist scheiße“. Sie ist also zugleich ein Ärgern über die eigene Prophezeiung und ein Seitenhieb an die Adresse Donald Trumps und seiner Wähler.

„‘Die Simpsons‘ bringen ihre 2000er-Vorhersage einer Trump-Präsidentschaft auf den neuesten Stand“, ist der Tweet mit dem Zeichentrickschnipsel überschrieben. Im TV ausgestrahlt werden soll der Vorspann in den USA am kommenden Sonntag, wenn die neueste Folge auf Sendung geht.

Bereits im März hatte „Simpsons“-Autor Dan Greaney dem Magazin „The Hollywood Reporter“ die Intention hinter der Trump-Folge aus dem Jahr 2000 erklärt: Es habe sich um eine „Warnung“ gehandelt. „Es hat einfach wie die logische letzte Station vor dem absoluten Tiefpunkt ausgesehen.“

Die „Simpsons“-Vorhersage ist mit der Wahl noch nicht abgeschlossen

Auch in diesem Interview lag Greaney mit einer Prognose richtig. „Ich fühle mich geschmeichelt, dass wir all diese Aufmerksamkeit bekommen, aber ich denke nicht, dass sie die lange erwartete Neubewertung meiner Episode zur Folge haben wird“, scherzte der Autor vor über einem halben Jahr. Und tatsächlich änderte der kleine Hype um die damals noch unbestätigte Prophezeiung nichts am Ergebnis. Trump wurde dennoch gewählt.

Ohnehin gab es rund um Trumps-Kandidatur einige erstaunliche Parallelen zu verschiedenen US-Serien. Zu einiger Berühmtheit hat es auch eine Sequenz aus der 1994 eingestellten Puppen-Comedy „Die Dinos“ gebracht: Mimik, Gestik und sogar Aussagen des herrschsüchtigen Firmenbosses Mr. Richfield ähnelten frappierend einer Rede Trumps.

Kommt nun auch noch die Haushaltkrise?

Abzuwarten bleibt nun, ob auch die weiteren Prognosen der ominösen „Simpsons“-Folge in Erfüllung gehen. In der Episode wird Lisa Simpson zur Nachfolgerin Trumps gewählt - als erste Frau in der Geschichte der USA. Und sie hat im Präsidenten-Amt mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen: „Wie du weißt, haben wir von Präsident Trump eine ziemlich Haushaltskrise geerbt“, erzählt sie. Nur, um Sekunden später zu erfahren, dass die Vereinigten Staaten tatsächlich vollständig bankrott sind.


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