Industriepräsident gegen Absenkung des Mindestlohns für Flüchtlinge

  03 November 2015    Gelesen: 486
Industriepräsident gegen Absenkung des Mindestlohns für Flüchtlinge
Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Ulrich Grillo, hat sich entschieden gegen eine Absenkung des Mindestlohns für Flüchtlinge ausgesprochen. Das sei "überhaupt keine gute Idee", sagte Grillo im ARD-"Morgenmagazin". "Wir müssen auf die Stimmung achten", begründete er seine Ablehnung: "Wenn jetzt die Stimmung aufkommt, die Flüchtlinge werden bevorteilt, die nehmen uns was weg", dann sei das "ganz gefährlich".
Erneut wies Grillo "bei allen Risiken" auf die Chancen hin, die die Flüchtlinge für Deutschland bedeuteten. Es gebe 600.000 unbesetzte Arbeitsplätze, "und die können auch besetzt werden", sagte er. Die Unternehmen machten hier viel, sie böten etwa "Sprachkurse, Integrationskurse (und) Schnellausbildungen" an. Doch zunächst sei die Politik gefordert. Sie müsse die Rahmenbedingungen setzen und beispielsweise für Sprachunterricht sorgen sowie Planungssicherheit bieten, "damit Auszubildende auch bleiben können".

Grillo trifft auf dem Tag der Deutschen Industrie heute in Berlin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Vize-Kanzler Sigmar Gabriel (SPD). Ehrengast aus dem Ausland ist der britische Finanzminister George Osborne.

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