Größtes Infrastrukturpaket beschlossen

  02 Dezember 2016    Gelesen: 721
Größtes Infrastrukturpaket beschlossen
In die deutsche Infrastruktur sollen in den kommenden eineinhalb Jahrzehnten fast 300 Milliarden Euro investiert werden. Der Großteil fließt in den Erhalt von Brücken und Straßen. Die Opposition ist wenig begeistert.
In Deutschland können in den kommenden 15 Jahren Milliarden in die Infrastruktur investiert werden und damit mehr als je zuvor. Insgesamt sollen bis zu 270 Milliarden Euro für Straßen, Schienen und Wasserwege ausgegeben werden. Das entsprechende Gesetzespaket zur Umsetzung des Bundesverkehrswegeplans 2030 hat der Bundestag nun verabschiedet. Laut Bundesverkehrsministerium ist mit rund 70 Prozent der überwiegende Teil der Gesamtsumme für den Erhalt und die Modernisierung bereits vorhandener Verkehrswege vorgesehen.

Von den 270 Milliarden Euro fließt knapp die Hälfte in Straßenprojekte. Auf Schienenwege entfallen rund 42 Prozent, der Rest ist für Wasserstraßen reserviert. Ein Schwerpunkt soll auf wichtigen Hauptachsen und Knotenpunkten sowie der Beseitigung von Engpässen - etwa um Ballungsräume - liegen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt bezeichnete den Bundesverkehrswegeplan in der Bundestagsdebatte als "das größte Investitionsprogramm in der Infrastruktur, das es je gegeben hat".

Die Linken-Politikerin Sabine Leidig kritisierte, das Projekt "zielt auf noch mehr Verkehr und lässt umweltverträgliche Alternativen auf der Strecke". Nötig sei stattdessen eine "sozial-ökologische Verkehrswende", unter anderem mit mehr öffentlichem Nahverkehr, einem Ausbau des Bahnverkehrs und sicheren Fahrradwegen.

Valerie Wilms von den Grünen monierte ebenfalls, der Verkehrswegeplan sei "schlecht für Umwelt und Klima" und gebe "keine Antwort für die Mobilität der Zukunft". Außerdem seien die geplanten Projekte mit all ihren Folgekosten "schlicht nicht bezahlbar".

Der letzte Bundesverkehrswegeplan stammt von 2003. Die Regierung hat sich vorgenommen, diesmal nur Projekte aufzulisten, die eine realistische Chance auf Umsetzung haben. In der Vergangenheit wurde aus Geldmangel oder wegen mangelnder Planungskapazitäten der Länder ein erheblicher Teil der Vorhaben nie realisiert.

Der Verkehrswegeplan setzt den Rahmen für die Vorhaben des Bundes bei den Fernstrecken bis 2030. Die endgültige Finanzierung der einzelnen Trassen wird vom Bundestag über Ausbaugesetze freigegeben.

Quelle: n-tv.de

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