Riesenwelle im Nordatlantik bricht Rekord

  16 Dezember 2016    Gelesen: 640
Riesenwelle im Nordatlantik bricht Rekord
Der Nordatlantik ist für seine Monsterwellen berüchtigt. Jetzt dokumentieren Meteorologen erstmals eine Riesenwelle, die so hoch ist wie ein fünfstöckiges Haus.
Der Nordatlantik ist für seine Monsterwellen berüchtigt. Jetzt dokumentieren Meteorologen erstmals eine Riesenwelle, die so hoch ist wie ein fünfstöckiges Haus.

"Es ist das erste Mal, dass wir eine 19 Meter hohe Welle gemessen haben", so Wenjian Zhang von der WMO. "Das ist ein bemerkenswerter Rekord."

Zustande kam die Rekordwelle am 4. Februar 2013 nach dem Durchzug einer starken Kaltfront mit Windböen von 80 Stundenkilometern. Mit ihren 19 Metern übertraf sie die bisherige Rekordhalterin um einen dreiviertel Meter. Diese war im Dezember 2007 - ebenfalls im Nordatlantik - gemessen worden und 18,275 Meter hoch.

Der raue Nordatlantik gehört zu den am meisten befahrenen Meeren weltweit. Wegen der starken Windzirkulation und dem Atmosphärendruck in der nördlichen Hemisphäre während der Wintermonate treten hier häufiger als anderswo Monsterwellen auf.

Die neue Rekordwelle ist viermal so hoch wie ein Doppeldecker-Bus, wie eine Grafik von CNN veranschaulicht.



Wohlgemerkt, hier handelt es sich um eine offizielle Messung durch eine Messboje. Freak- oder Monsterwellen, denen schon viele Schiffe zum Opfer gefallen sind, sollen nach Augenzeugenberichten bis zu 30 Meter Höhe erreichen.

Die offizielle Rekordwelle findet jetzt Eingang in die WMO-Liste mit Wetter- und Klimaextremen. Für die Wellenhöhe wird die Distanz vom Scheitel der Welle bis zum Tiefpunkt der folgenden Welle gemessen. Tsunamis werden in diesem Ranking nicht mit aufgelistet, da sie entstehen, indem sich nach Erdbeben mehrere Wellen überlagern und in der Folge zu einer extrem hohen Welle auftürmen.

Eine Schwäche offenbart die WMO-Liste allerdings. Hier werden lediglich Datensätze, die von Messbojen aufgezeichnet werden, aufgenommen. Dabei gibt es durchaus höhere Wellen, die jedoch meist abseits dieser Messgeräte auftreten. Die größte jemals zweifelsfrei gemessene Meereswelle dokumentierten Wissenschaftler an Bord des britischen Forschungsschiffes "RRS Discovery". Die "Discovery" befand sich am 9. Februar 2000 400 Kilometer westlich der schottischen Küste nahe der Insel Rockall und hatte ein Wellenaufzeichnungsgerät an Bord. Es herrschte ein Sturm der Stärke 9 mit Windgeschwindigkeiten um 75 Stundenkilometer. Wie der Wellenrekorder zeigte, türmte sich die See bis zu einer Maximalhöhe von 29,1 Meter auf.

Quelle: n-tv.de

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