CDU und CSU haben in ihrem Positionspapier vom Sonntag nun festgelegt, „die derzeit bestehende Vielzahl von Registrierungen und Erfassungen soll in einem einheitlichen Flüchtlingsausweis gebündelt werden“. Wie das funktionieren könnte, weiß man beim Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) in Berlin. „Technologisch ist das kein Problem“, sagt Ortwin Neuschwander von FOKUS.
Ein Chip mit allen notwendigen Daten
Denkbar wäre beispielsweise ein Systemanalog zum elektronischen Personalausweis. An die Flüchtlinge könnte ein Ausweis oder Armband ausgegeben werden. Diese sollen mit einem Chip ausgestattet sein, auf den alle notwendigen Daten eingescannt werden – angefangen vom Ort des Grenzübertritts über den Gesundheitscheck bis hin zur Unterbringung.
Alle in Betracht kommenden Behörden müssten dafür über ein gemeinsames Netzwerk verbunden sein, so wie es auch beim Personalausweis der Fall ist, mit dem jeder Bürger einige Behördengänge online erledigen oder im Netz ein Konto eröffnen kann. Auch die Einführung des elektronischen Personalausweises hat Fraunhofer FOKUS für die Bundesregierung begleitet.
"Relativ kurzfristig" einsatzbereit
In der Bundesregierung und beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge ist man über die Möglichkeiten informiert, die Fraunhofer FOKUS bieten kann. Kosten für den Ausweis würden in einer überschaubaren Größenordnung entstehen. Langen Vorlauf bräuchte er jedenfalls nicht. Er kann „relativ kurzfristig“ eingesetzt werden, betont Neuschwander.
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