Nach Silvester-Übergriffen: Immer mehr Deutsche greifen zur Waffe

  19 Dezember 2016    Gelesen: 741
Nach Silvester-Übergriffen: Immer mehr Deutsche greifen zur Waffe
Ob „Colt Single Action Army“ oder „Legends 1911“ - die Nachfrage nach Luftpistolen und Airsoftwaffen steigt in Deutschland immer weiter, denn sie sind, im Gegensatz zu scharfen Waffen, frei verkäuflich, wie am Sonntag die Online-Ausgabe des "Darmstädter Echo" berichtet.
Im Jahr 2016 sind landesweit die Absatzzahlen für Gas- und Schreckschusswaffen stark gestiegen. Die erhöhte Nachfrage lässt sich dem Bericht zufolge mit den medial sehr präsenten Übergriffen auf Frauen sowie der generell wachsenden Unsicherheit in der Gesellschaft erklären. "Nach Silvester ist die Nachfrage schon sehr groß gewesen. Aber das hat sich im Laufe des Jahres wieder gelegt", sagt Peter Friedl, Inhaber eines Waffengeschäfts in der Darmstadt.

Er schätze, dass der Waffenverkauf um etwa 20 oder 30 Prozent angestiegen sei. Gleichzeitig vermutet der Geschäftsmann, dass die Absatzzahlen auch in Zukunft auf „leicht erhöhtem Niveau bleiben“ würden. Dazu trügen auch Übergriffe wie der bekannte U-Bahn-Tritt in Berlin-Neukölln bei. Viele legten sich die Waffen einfach aus Angst zu.

Des Weiteren bestätige auch die Stadt Darmstadt diese Tendenz. So stieg die Zahl der erstellten kleinen Waffenscheine im Stadtgebiet von 209 auf 577. Behörden melden eine Zunahme von mehr als 50 Prozent. Dennoch ist die Zahl der Neuanträge als „relativ niedrig“ zu betrachten, wenn man sie mit der Gesamtzahl der Bevölkerung vergleicht.

Für einen solchen Waffenschein muss man das Alter von 18 Jahren erreicht haben und mit Hauptwohnsitz in Darmstadt angemeldet sein. Man muss lediglich eine Gebühr von 50 Euro beim Bürger- und Ordnungsamt bezahlen und sich einer entsprechenden Eignungsprüfung unterziehen. Einer Verschärfung der Waffengesetze steht der Inhaber des Waffengeschäftes innerhalb der EU skeptisch gegenüber, denn "was hier verboten ist, kann man dann in Ungarn frei kriegen".


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