Experten: Ermittler suchen am falschen Ort

  20 Dezember 2016    Gelesen: 955
Experten: Ermittler suchen am falschen Ort
Seit zwei Jahren sucht ein Ermittlerteam in einem 120.000 Quadratkilometer großen Gebiet im Indischen Ozean nach der verschollenen Malaysia-Airlines-Maschine MH370. Nun nährt sich ein schlimmer Verdacht: Die Absturzstelle könnte ganz woanders liegen.
Die seit März 2014 verschollene Malaysia-Airlines-Maschine mit der Flugnummer MH370 liegt nach Einschätzung von Experten höchstwahrscheinlich nicht in dem seit zwei Jahren durchsuchten Gebiet im Indischen Ozean. Die Auswertung von Satellitendaten lasse vielmehr darauf schließen, dass die Boeing weiter nördlich abgestürzt sei, teilte ein Gutachterteam mit.

Das Flugzeug wird in einem abgelegenen Seegebiet mehr als 2000 Kilometer westlich von Perth an der australischen Westküste gesucht. Der Bericht der australischen Verkehrssicherheitsbehörde fasst die Ergebnisse eines Treffens australischer und internationaler Experten im November zusammen. Die Gutachter prüften sämtliche Daten, anhand derer das Suchgebiet eingegrenzt worden war.

Riesiges Suchgebiet abgesteckt

MH370 war am 8. März 2014 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos verschwunden. Nach Satellitenauswertungen nehmen Experten an, dass die Maschine stundenlang Richtung Süden flog. Keine Bodenkontrolle hatte je Kontakt mit den Piloten. Die Boeing dürfte abgestürzt sein, als der Treibstoff ausging.

Seit zwei Jahren suchen Schiffe mit Spezialausrüstung und ferngesteuerten Unterwasser-Vehikeln nach dem Wrack. Experten hatten aber ein ziemlich großes Suchgebiet abgesteckt. Es liegt in einer der unwirtlichsten Meeresregionen der Welt, mit häufigen Stürmen. Das Suchgebiet ist riesig: 120.000 Quadratkilometer, so groß wie Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen zusammen. Das Meer ist dort teils mehr als 4000 Meter tief und der Boden zerklüftet.

Vor Afrika sind inzwischen zahlreiche Trümmerstücke angespült worden, die nach Überzeugung der Ermittler zu dem Wrack gehören. Unter Berücksichtigung der Strömung dürfte die angenommene Absturzstelle in etwa stimmen. Angehörige der Insassen protestieren gegen die Einstellung der Suche. Einige reisten Anfang Dezember nach Madagaskar und verlangten eine intensivere Suche nach Trümmern.

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