Senioren in Frankreich wegen Koks-Schmuggels verurteilt

  06 November 2015    Gelesen: 548
Senioren in Frankreich wegen Koks-Schmuggels verurteilt
Mehrere betagte Herren sind in Frankreich wegen Drogenschmuggels zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Die beiden ältesten Angeklagten im Fall der sogenannten Opa-Bande, der 74-jährige Laurent Fiocconi und der 78-jährige Jo Signoli, wurden vom Marseiller Strafgericht zu jeweils sechs Jahren Haft und einer Geldstrafe von 50.000 Euro verurteilt. Der 64-jährige Raymond Mihière alias Le Chinois (Der Chinese), der als Anführer des Schmuggelnetzwerks galt, muss für zwölf Jahre ins Gefängnis und 100.000 Euro zahlen.
Das Gericht blieb damit unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die für Mihière 15 Jahre verlangt hatte. Insgesamt wurden 15 Angeklagte in dem Fall verurteilt, der wegen des hohen Alters der Beteiligten in Frankreich für Aufsehen gesorgt hatte. Der Vorsitzende Richter Patrick Ardid sagte, das Gericht habe bei seinem Urteil gegen Signoli dessen hohes Alter berücksichtigt. "Es kommt ein Alter, in dem man weniger schnell läuft als die Polizei: Bevor Sie in der Unterwelt enden, versuchen Sie, noch einige schöne Dinge zu tun", riet der Richter dem 78-Jährigen.

Signoli kündigte umgehend Berufung an, da seine Beteiligung an der Affäre niemals bewiesen worden sei. Der Anwalt des mutmaßlichen Bosses Mihière zeigte sich dagegen "relativ zufrieden" mit dem Urteil. Viele der Beteiligten waren der Justiz wegen ihrer langjährigen Verwicklung in kriminelle Aktivitäten bekannt. Die Gruppe hatte zunächst versucht, Kokain aus Südamerika in Paketen mit tiefgefrorenen Meerestieren einzuführen. Doch nachdem eine erste Testsendung vom spanischen Zoll abgefangen worden war, hatte sie sich darauf verlegt, die Drogen per Boten nach Europa zu schmuggeln.

Tags:


Newsticker