Britische Flieger dürfen nicht in Scharm el Scheich landen

  06 November 2015    Gelesen: 827
Britische Flieger dürfen nicht in Scharm el Scheich landen
Die ägyptischen Behörden lassen nach Angaben der Fluggesellschaft Easyjet derzeit keine britischen Flugzeuge zur Rückholung von Touristen in Scharm el Scheich landen. Landungen von Maschinen britischer Airlines in dem ägyptischen Badeort seien derzeit ausgesetzt, teilte Easyjet mit. Dies bedeute, dass acht von zehn für Freitag geplante Easyjet-Flüge ausfielen. Eigentlich war nach ägyptischen Angaben vorgesehen gewesen, dass allein am Freitag 29 Maschinen britische Urlauber ausfliegen sollten, die zu tausenden in Scharm el Scheich festsitzen.
Nach dem Absturz eines russischen Passagierflugzeugs über dem Sinai am vergangenen Samstag waren alle Flugverbindungen aus der Urlaubsregion am Roten Meer nach Großbritannien ausgesetzt worden. Die Urlauber sollten ab Freitag nach und nach heimgeholt werden. Am Flughafen von Scharm el Scheich warteten dutzende Briten und hunderte Russen auf ihre Ausreise.

Die russische Maschine, ein Airbus A321, war kurz nach dem Start in Scharm el Scheich auf dem Weg nach St. Petersburg über der Sinai-Halbinsel abgestürzt. Alle 224 Insassen, zumeist russische Urlauber, starben. Der ägyptische Ableger der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) erklärte, er habe die Maschine zum Absturz gebracht. Großbritannien und die USA halten es für wahrscheinlich, dass in der Maschine eine Bombe explodierte.
Die Erkenntnisse brachte offenbar ein gemeinsamer Einsatz britischer Agenten und ihrer US-Kollegen. Das berichtet die "Times". Die Agenten hätten Satelliten eingesetzt, um die elektronische Kommunikation zwischen den IS-Extremisten in Syrien und in Ägypten abzufangen, berichtet die Zeitung. "Der Ton und der Inhalt der Mitteilungen überzeugten die Experten, dass eine Bombe von einem Passagier oder von einem Mitglied des Flughafenpersonals an Bord gebracht wurde", hieß es in dem Bericht, der keine Quellen für seine Informationen nennt.

Der britische Premierminister David Cameron hatte zuvor gesagt, es sei "mehr als wahrscheinlich", dass der Airbus von einer Bombe zerstört worden sei, und sich dabei auf Geheimdienstinformationen berufen. US-Präsident Barack Obama sagte in einem Radio-Interview: "Ich denke, es besteht die Möglichkeit, dass da eine Bombe an Bord war, und wir nehmen das sehr ernst."

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