Wegen CDU-Schwäche keine Mehrheit mehr für Schwarz-Grün

  12 Januar 2017    Gelesen: 351
Wegen CDU-Schwäche keine Mehrheit mehr für Schwarz-Grün
Die Volksparteien CDU und SPD verlieren in Hessen an Zustimmung. Zulegen können die Grünen – und die AfD. Sie würde drittstärkste Kraft, obwohl selbst AfD-Wähler an der Kompetenz der Partei zweifeln.
Verluste für CDU und SPD, Gewinne für die „Alternative für Deutschland“ (AfD) und die Grünen – das ist das Ergebnis des Hessentrends, einer vom Hessischen Rundfunk am Donnerstag veröffentlichten repräsentativen Umfrage. Wenn am Sonntag Landtagswahl wäre, kämen die CDU auf 32 und die SPD auf 24 Prozent. Grüne und AfD wären mit jeweils 14 Prozent gemeinsam drittstärkste Kraft im Land.

Im Vergleich zum Hessentrend vom Januar 2016 würden die Grünen ihr Ergebnis um drei Prozentpunkte verbessern, die AfD schafft ein Plus von zwei Punkten. CDU und SPD verlieren jeweils zwei Prozentpunkte. Die Linke bleibt unverändert bei acht Prozent, die FPD legt um einen Punkt auf sechs Prozent zu.

Danach hätte die amtierende schwarz-grüne Koalition keine Mehrheit mehr – obwohl mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) die Lage in Hessen zuversichtlich einschätzt. Die wirtschaftliche Lage halten sogar 87 Prozent für gut oder sehr gut. Auch CDU-Ministerpräsident Volker Bouffier ist beliebt. 61 Prozent der Wahlberechtigten gaben an, zufrieden oder sehr zufrieden mit ihm zu sein. Das sind drei Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Profitieren kann die CDU von diesen Stimmungen aber nicht.

Befragte zweifeln an Fähigkeit der AfD, Probleme Hessens zu lösen
SPD-Landeschef Thorsten Schäfer-Gümbel legte bei den Beliebtheitswerten um 3 Prozentpunkte auf 48 Prozent zu. Für Rot-Rot-Grün würde es trotzdem nicht reichen, wenn am Sonntag gewählt würde. Blieben nur eine große Koalition von CDU und SPD oder ein Dreierbündnis von CDU, Grünen und FDP – vorausgesetzt, die AfD käme für eine Regierungsbeteiligung nicht in Betracht.

Die Befragten, die die rechtspopulistischen Partei wählen würden, trauen der AfD gleichzeitig in keinem Politikfeld zu, die besten Lösungen zu finden. Auf die Frage, wer in der Lage sei, die wichtigsten Probleme Hessens zu lösen, nannte nur ein Drittel der AfD-Wähler die eigene Partei.

Das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap befragte in der Zeit vom 5. bis 10. Januar 2017 telefonisch insgesamt 1003 Wahlberechtigte in Hessen ab 18 Jahren. Die Fehlertoleranz beträgt 1,4 bis 3,1 Prozentpunkte.


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