Nothing Phone (3a) und (3a) Pro sind neue Mittelklasse-Stars

  04 März 2025    Gelesen: 61
  Nothing Phone (3a) und (3a) Pro sind neue Mittelklasse-Stars

Das Nothing Phone (3a) und das (3a) Pro feiern beim MWC in Barcelona Premiere. Die Geräte sind in fast jeder Hinsicht noch besser als die bereits starken Vorgänger, bleiben aber mit Preisen ab 330 und 460 Euro günstig. Das macht sie zu echten Mittelklasse-Stars - speziell für Schnellentschlossene.

Erst kürzlich hat das Nothing Phone (2a) Plus es zum besten Smartphone unter 500 Euro bei Stiftung Warentest geschafft. In allen Kategorien schnitt das Gerät mindestens gut ab. Umso spannender ist, dass der britische Hersteller jetzt beim Mobile World Congress (MWC) in Barcelona bereits zwei Nachfolger vorgestellt hat: das Nothing Phone (3a) und das Nothing Phone (3a) Pro. ntv.de hatte bereits Gelegenheit, die beiden Neulinge auszuprobieren.

Beide Geräte sind weitgehend identisch. Sie haben ein 6,77 Zoll großes AMOLED-Display, das mit 377 Pixel pro Zoll (ppi) sehr scharf ist und eine Bildwiederholfrequenz bis zu 120 Hertz (Hz) bietet. Im Praxistest machte der Bildschirm einen ausgezeichneten Eindruck, unter anderem, weil er sehr hell leuchten kann.

Glas statt Plastik

Die Rückseite der Geräte wird nicht mehr durch Plastik, sondern durch Panda-Glas geschützt, das laut Hersteller ähnlich robust wie das meistens verwendete Gorilla-Glas sein soll. Das (3a)-Duo ist nach IP64 gegen Staub und Spritzwasser geschützt, die Vorgänger bieten nur IP54. Die Smartphones wiegen lediglich 201 und 211 Gramm und liegen mit einem matten Rahmen gut in der Hand.

Wie die Vorgänger haben Nothing Phone (3a) und (3a) Pro drei Leuchtstreifen (Glyphen) um die Kamera herum kreisförmig angeordnet. Sie können unter anderem Benachrichtigungen, Timer oder Anrufe mit Blinkzeichen anzeigen. Nutzerinnen und Nutzer können mit dem Glyph Composer eigene Kombinationen entwerfen.

Guter Mittelklasse-Chip

Angetrieben werden die Geräte von Qualcomms Mittelklasse-Chip Snapdragon 7s Gen 3, der auf 8 oder 12 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher zugreifen kann. Er hat sich im Test als stark genug erwiesen, um eine jederzeit flüssige Bedienung zu ermöglichen. Alltagsarbeiten bringen die Geräte nicht in Schwierigkeiten und sie sind auch in der Lage, anspruchsvollere Spiele zu spielen. Dazu kommt eine angenehm reduzierte Benutzeroberfläche, die zum zackigen Eindruck beiträgt.

Der Snapdragon 7s Gen 3 ist außerdem effizient. Zusammen mit einer 5000 Milliamperestunden fassenden Batterie kommen die Smartphones so auf beeindruckende Laufzeiten. Einen Tag ohne Netzteil zu überstehen, ist für sie absolut kein Problem. Meistens hatten sie im Test vor der Bettruhe noch etliche Reserven. Mit einem entsprechenden Ladegerät lassen sich die Geräte mit bis zu 50 Watt sehr schnell auftanken, ein leerer Akku ist in rund einer Stunde wieder vollgeladen.

Neue Taste

An der rechten Seite hat das Nothing Phone (3a)-Duo unter dem Einschalter eine weitere Taste. Damit kann man schnell Screenshots oder Kameraaufnahmen dem sogenannten Essential Space hinzufügen. Es ist es möglich, Spracheingaben zu machen, die in Text umgewandelt werden, oder man lässt in Aufnahmen erkannten Text zusammenfassen. So kann man unter anderem Ideen sammeln oder To-do-Listen anlegen. Drückt man die Taste zweimal, öffnet man die zugehörige App. Ein langer Druck führt direkt zur Spracheingabe.

Die Funktion soll noch ausgebaut werden, speziell, wenn vermutlich im Sommer der Nachfolger des Oberklasse-Geräts Nothing Phone (2) mit der neuen Taste auf den Markt kommt. Möglicherweise ist dessen Chip dann in der Lage, KI-Modelle auszuführen. Für die Text- und Bilderkennung ist beim (3a)-Duo eine Internetverbindung nötig.

KI-Funktionen überwiegend online

Die Server für die Verarbeitung sollen sich in Paris befinden. Die Umwandlung von Sprache in Text funktioniert auch offline. Zurzeit funktioniert Essential Space laut Nothing auch nur auf Englisch stabil, im Test waren aber auch die Ergebnisse auf Deutsch schon recht passabel.

Was die beiden Neulinge unterscheidet, sind die Kameras auf der Rückseite. Beim Pro steht eine große runde Kamerainsel weit aus der Rückseite heraus, in der drei Objektive untergebracht sind. Die optisch stabilisierte (OIS) Hauptkamera (Weitwinkel) hat einen Sensor mit 50 Megapixeln (MP) und die Blende f/1.88.

Ihre Fotos überzeugen nicht nur bei Tageslicht mit vielen Details, starken Kontrasten und natürlichen Farben. Im Test hat sie auch ausgezeichnete Resultate bei Nachtaufnahmen geliefert. Die Videos können sich ebenfalls sehen lassen. Die Stabilisierung arbeitet effektiv und die Kamera kann unter anderem gut mit Lichtwechseln umgehen. 4K-Aufnahmen macht sie mit 30 Bildern pro Sekunde (fps), Full-HD-Videos mit 60 fps.

Pro mit Periskop-Teleobjektiv

Die Ultraweitwinkel-Kamera bietet zwar nur 8 MP, produziert bei Tageslicht aber schöne Bilder, die auch an den Rändern noch scharf sind. Nachts ist sie zu gebrauchen, verliert aber viele Details.

Ganz neu ist die dritte Kamera (OIS/f/2.2), die ein Periskop-Teleobjektiv hat, das dreifach optisch vergrößert. Mit 50 MP liefert sie auch darüber hinaus scharfe Fotos, auch bei zehnfacher Vergrößerung sind noch viele Einzelheiten zu erkennen. Sogar nachts sind ihre Aufnahmen bei ausreichend Umgebungslicht mehr als okay.

Die Frontkamera (f/2.2) löst ebenfalls mit 50 MP auf. Bei Tageslicht sind ihre Aufnahmen ausgezeichnet, aber auch bei wenig Licht hält sich das Bildrauschen in engen Grenzen. Ähnliches gilt für die Frontkamera (f/2.2). Sie hat zwar einen kleineren Sensor, auf dem aber nur 32 MP verteilt sind, wodurch Aufnahmen bei wenig Licht nicht so schnell verrauschen.

Das Standard-(3a) kann fast mithalten

Das Nothing Phone (3a) hat ebenfalls drei Kameras, die allerdings wie beim Vorgänger in einem Riegel untergebracht sind. Die Ultraweitwinkel-Kamera ist die gleiche wie beim Pro. Bei der Hauptkamera scheint das auch der Fall zu sein, aber ihr Sensor ist etwas kleiner. Sie kann damit nicht so gut mit schwierigen Lichtverhältnissen umgehen wie die Hauptkamera des Pro, was auch deutlich zu sehen ist. Ansonsten sind die Qualitätsunterschiede nicht allzu groß.

Die Tele-Kamera bietet eine zweifache optische Vergrößerung bei einer helleren Blende f/2.0. Damit ist das (3a) bei Tageslicht dem Pro fast ebenbürtig, solange man nicht mehr als fünffach vergrößert. Darüber hinaus und speziell nachts macht sich ein fehlendes OIS bemerkbar, was die elektronische Stabilisierung nicht ganz ausgleichen kann. Insgesamt macht sie aber einen guten Job.

Fazit

Bereits das Nothing Phone (2a) und das (2a) Plus haben sich als gute Mittelklasse-Smartphones, die zu attraktiven Preisen fast schon Oberklasse-Niveau erreichen. Die Nachfolger zeigen sich in fast jeder Hinsicht verbessert, vor allem das Pro kann beeindrucken. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist damit noch attraktiver als bei den Vorgängern.

Das (3a) kostet mit 128 GB Flash-Speicher und 8 GB Arbeitsspeicher nach wie vor knapp 330 Euro, die Variante mit 256 und 12 GB etwa 380 Euro. Das Pro ist nur in der besseren Speicherausstattung für rund 460 Euro zu haben. Damit ist es 30 Euro teurer als das (2a) Plus, hat aber auch eine deutlich bessere Ausstattung. Vorbesteller werden bei verschiedenen Anbietern mit Bundles belohnt, unter anderem gibt es Nothing-Ohrhörer als Gratis-Zugabe.

Nothing gewährt zwar nur drei Jahre Android-Updates, erfüllt aber mit sechs Jahren Sicherheitsupdates die ab dem Sommer geltenden EU-Regeln. Aktualisierungen über einen längeren Zeitraum würden die Geräte teurer machen, so die Begründung.

Quelle: ntv.de


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