EU kein wesentliches Hindernis
Jetzt will Orbán jenen NGOs (unter ihnen TASZ) den Garaus machen, die von den Stiftungen des US-Philanthropen George Soros gefördert werden. Die "internationale Lage" werde es ermöglichen, sie "wegzuputzen", frohlockte der Vizefraktionschef der Orbán-Partei Fidesz, Szilárd Németh. Damit meinte er die Übernahme der US-Präsidentschaft durch Donald Trump. Autokraten wie Orbán erhoffen sich von ihm, dass die USA nun ihre Politik des beharrlichen Anmahnens von Menschen- und Bürgerrechten aufgeben werden. Die EU, der Ungarn seit 2004 angehört, ist jedenfalls kein wesentliches Hindernis für Orbáns Demokratieabbau, den er seit 2010 systematisch und strategisch betreibt. Vertragsverletzungsverfahren zu ohnehin minimalen, oft technisch-legistischen Details prallten an Orbáns Fachjuristen wirkungslos ab. Da wurde ein repressives Gesetz den EU-Forderungen verbal angepasst, aber in der Substanz so belassen, dass die repressive Wirkung blieb. Zugleich haben die EU-Organe kaum juristische Mittel, um die Gesetzgebung eines autokratisch werdenden Mitglieds in ihren systemischen Zusammenhängen zu sanktionieren. Im EU-Parlament wiederum hält die EVP ihrer Mitgliedspartei Fidesz loyal die Stange. Den Demokratieabbau in der Mitte Europas begleitet die Hilflosigkeit der europäischen Politik. - derstandard.at/2000051239292/Demokratieabbau-im-Inneren-der-EU.
Quelle:derstandard
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