„Gebrochenes Verhältnis“ – Frauke Petry über fehlendes deutsches Selbstverständnis

  23 Januar 2017    Gelesen: 474
„Gebrochenes Verhältnis“ – Frauke Petry über fehlendes deutsches Selbstverständnis
Den Deutschen kommt das Selbstverständnis für ihre Traditionen und die deutsche Sprache abhanden, wie die AfD-Vorsitzende Frauke Petry im Anschluss an den ENF-Gipfel in Koblenz gegenüber Journalisten äußerte.
Den Deutschen kommt das Selbstverständnis für ihre Traditionen und die deutsche Sprache abhanden, wie die AfD-Vorsitzende Frauke Petry im Anschluss an den ENF-Gipfel in Koblenz gegenüber Journalisten äußerte.

Deutschland darf sich als eigenständigen Staat nicht aufgeben. „Wir haben die nationale Phase nie verlassen“, so Petry. „Es wurden nur 50 Prozent der legislativen Kompetenzen nach Europa verschoben. Aber noch entscheiden die Bürger in ihrem jeweiligen Heimatland, was national passieren soll. Und das muss so bleiben und stärker akzentuiert werden.“

Zu diesem Selbstbewusstsein gehöre auch die Sprache. Um Deutsch allerdings stehe es offenbar nicht so gut, betont die Vorsitzende der AfD Sachsen und Bundessprecherin der Partei. „Wenn an deutschen Universitäten nicht mehr vorrangig in Deutsch gelehrt und diskutiert wird, und die englische Sprache überhandnimmt, und zwar nicht, weil die Amerikaner das fordern, dann werden wir erleben, dass mit der Sprache auch die Innovationskraft verringert wird“, kritisiert sie.

Die Deutschen sollten sich ihrer Traditionen nicht schämen, denn „wenn wir sehen, dass es schicker ist in einen afrikanischen Trommelkurs zu gehen, als in einen Kirchenchor oder einen Chor, in dem Volkslieder gesungen werden; wenn das Singen von Volksliedern an sich schon als ein nationalistisches Bekenntnis verschrien wird, dann sehen wir, dass es offenbar ein gebrochenes Verhältnis zu Traditionen gibt“.
Viele ausländische Studenten beispielsweise würden die Sprache extra lernen, um von ihr profitieren zu können. Aber, gibt Petry zu bedenken, „nur wir Deutschen haben dieses Selbstverständnis nicht mehr“.

Am Samstag trafen sich Spitzenpolitiker der Fraktion „Europa der Nationen und der Freiheit“ (ENF) im EU-Parlament in Koblenz, um ihre Meinungen und Standpunkte zu den aktuellen politischen Vorgängen in der Welt auszutauschen. Die AfD, so Petry, habe vor allem zeigen wollen, „dass es auch ohne Ideologie politische Partnerschaften geben kann.“ Das sei besonders wichtig angesichts der bevorstehenden Wahlkämpfe.

Quelle : sputnik.de

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