Das Attentat war eines der spektakulärsten in der jüngeren Zeit der Bundesrepublik. Von Anfang an wurde ein rechtsextremistischer Hintergrund vermutet. Bei den zehn zum Teil schwer verletzten Opfern handelte es sich um sogenannte Kontingentflüchtlinge aus Russland und der Ukraine. Sie kamen vom Deutschunterricht an einer Sprachschule. Die Rohrbombe, die um 15.04 Uhr an dem S-Bahnhof explodierte, war mit dem Sprengstoff TNT gefüllt. Eine der Frauen war schwanger. Die Splitter der Rohrbombe töteten ihr ungeborenes Kind.
Bei Kontingentflüchtlingen handelt es sich um Juden aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Im Januar 1991 hatte der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl mit dem damaligen Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, ein Abkommen geschlossen, das jüdischen Zuwanderern eine "unbürokratische" Übersiedlung ermöglichen sollte.
Im Sommer 2015 hatten sich für die Ermittler noch einmal neue Ansätze ergeben. Beweisstücke, darunter das deformierte Geländer, an dem die Bombe hing, sollten auf verwertbare DNA-Spuren untersucht werden. Der Geländerabschnitt, an dem die Bombe hing, war herausgeschnitten und als Asservat verwahrt worden.
Quelle:zeit
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