In China brach der Absatz sogar um gut 35 Prozent auf 35.181 Autos ein. Das Wachstum in Europa von gut drei Prozent und in den USA von mehr als elf Prozent konnte den massiven Rückgang in China nicht kompensieren.
Audi begründet das erneute Absatzminus in China mit dem Zehnjahresplan, der zuletzt mit dem Partner FAW aufgesetzt wurde. Aus diesem Grund hätten die chinesischen Audi-Händler ihr Geschäftsvolumen zu Jahresbeginn "zurückhaltend disponiert". Bereits im Dezember hatte Audi in China einen Absatzrückgang von gut 14 Prozent verzeichnet.
Der Ingolstädter Premiumwagenhersteller bezeichnete die Flaute in der für das Unternehmen wichtigsten Region als "temporäre Entwicklung". Für die künftige Geschäftsentwicklung in China bleibe Audi optimistisch, erklärte Audi-Marketingchef Dietmar Voggenreiter.
"Abhängigkeit von der öffentlichen Hand sein"
Der Analyst Heino Ruland von Ruland Research macht neben Problemen mit den Händlern auch andere Gründe für den Absatzrückgang aus. So sei Audi mit kleineren Modellen wie A3 und A4 auch von den Subventionskürzungen für Autos bis 1,6 Liter betroffen gewesen.
"Ein Hauptgrund dürfte wohl die Abhängigkeit von der öffentlichen Hand sein", sagt Ruland. Vor allem größere Audi-Modelle seien bei lokalen Regierungsvertretern sehr beliebt gewesen. Die laufenden Anti-Korruptionsbemühungen in China hätten aber dazu geführt, dass immer häufiger auf sie verzichtet werde. China wolle, dass gerade Regierungsbeamte auf einheimische Modelle umsteigen.
Hier könne es zu einem strukturellen Problem für Audi kommen, falls die Beamten dies auf Dauer verinnerlichen würden. Audi sei damit deutlich hinter BMW, Mercedes und Cadillac zurückgefallen. Diese seien von den Vorlieben der Beamten unabhängiger. Ihre großen Limousinen würden hauptsächlich in der aufstrebenden Mittel- und Oberschicht abgesetzt.
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