Thailand will Wirtschaft mit Milliardenprojekt anheizen

  15 Februar 2017    Gelesen: 498
Thailand will Wirtschaft mit Milliardenprojekt anheizen
Die Region östlich von Bangkok soll mit 43 Milliarden Dollar zum Wirtschaftszentrum für ganz Asien heranwachsen. Ganze Städte sollen neu entstehen. Dabei soll auch die EU helfen.
Südostasiens zweitgrößte Volkswirtschaft will mit einer Wachstumsoffensive Boden gut machen. Das nach dem Putsch 2014 von Generälen geführte Thailand plant den Ausbau von drei Provinzen östlich von Bangkok zu einem Investitions- und Exportstandort. In den nächsten fünf Jahren sollen dafür mindestens 43 Milliarden Dollar fließen, zum großen Teil allerdings aus der privaten Wirtschaft. Geplant ist der Bau ganzer Städte mit Kliniken und Hochschulen, die Ansiedlung von Industrie, und der Ausbau von drei Häfen, von denen einer unter die größten zehn der Welt wachsen soll.

Die beiden bestehenden Flughäfen in der Hauptstadt Bangkok sollen durch einen dritten mit einem Volumen für 30 Millionen Fluggäste jährlich ergänzt werden, in der Nähe der früher vor allem für ihr Rotlichtmillieu bekannten Strandstadt Pattaya. Ein Hochgeschwindigkeitszug – bei der Präsentation der Pläne vor rund 3000 Gästen aus Politik und Wirtschaft in Bangkok wurde das Bild des deutschen ICE verwendet – soll die drei Flughäfen mit einer Fahrzeit von einer Stunde verbinden. Thailand will die Region in der Nähe Bangkoks so zum Wirtschaftszentrum für ganz Asien, insbesondere aber für das frühere Indochina ausbauen.

Unter der Militärregierung blieb Thailand bislang hinter seinen Wachstumszielen zurück. Der Stellvertretende Ministerpräsident Somkid Jatusripitak sprach am Mittwoch in Bangkok nun davon, er rechne mit einer Wachstumsrate von 3,5 bis 4 Prozent in diesem Jahr. Zuvor hatte der Ministerpräsident, Putschgeneral Prayut Chan-ocha erklärt: „Es geht nicht nur um reine Wachstumszahlen. Wir wollen dem Volk Glück, Wachstum und Wohlstand bringen.“ Die Wahlen hat seine Junta gerade um ein Jahr auf 2018 verschoben. Für ihr Großprojekt in den Provinzen Rayong, Chonburi und Chachoengsao braucht sie aber Investitionen nicht nur aus den Nachbarländern, sondern auch aus der Europäischen Union. Die aber kann den Freihandel mit Thailand nicht vorantreiben, solange das Land von Generälen geführt wird.


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