Wie der Vorsitzden des Roma Bundes, Ahmet Çokyaşar, erklärt, soll Roma TV zunächst nur via Internet an den Start gehen. Enstehen würden die Inhalte in einem Studio im Istanbuler Stadtteil Ümraniye. In gut fünf bis sechs Monaten wolle man dann via Satellit übertragen, um weltweit erreichbar zu sein.
Çokyaşar zufolge sei der TV-Sender eine sehr wichtige Gelegenheit für die Roma-Gemeinschaft, sich selbst auszudrücken, berichtet die türkische Zeitung Sabah. Zwar habe sich das Engagement der türkischen Regierung zuletzt verbessert. Doch durch die Medien seien die Roma lange verspottet worden, so der Vorsitzende. Nun wolle man das Publikum sensibilisieren, indem man unter anderem auch Bildungsprogramme sende und über Themen berichte, die wichtig für ihre Gemeinschaft seien. Es gehe also nicht nur um bloße Unterhaltung und Spaß, was den Roma durch die Medien immer wieder angekreidet werde.
Das neue Programm soll dem Bericht zufolge 20. November mit ersten Testsendungen beginnen. Gefahren werden sollen dort dann auch Spendenaktionen für die Ausbildung von Roma-Kindern. Schon jetzt seien viele renommierte Künstler dazu bereit, freiwillig in den entsprechenden Shows aufzutreten und den Sender zu unterstützen, so Çokyaşar.
Daneben solle es auch Fernsehdebatten und Tagesprogramme geben, die sich an Frauen richten würden.
Weltweit gehören die Roma zu den ärmsten und am meisten diskriminierten ethnischen Gruppen. Obschon ihr Volk in einzelnen Ländern über eine Million Menschen zählt, sei ihr Zugang zu den Medien stark eingeschränkt, so die Sabah. Die Türkei wiederum ist die Heimat einer der größten Roma-Gemeinschaften der Welt, Offiziellen Schätzungen zufolge leben dort zwischen 500.000 und 700.000 Roma.
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