Der Front National warf den Behörden in einer Stellungnahme vor, die Aktion wirke wie der Versuch, den Präsidentschaftswahlkampf zu stören. Konkret wird Le Pen vorgeworfen, eine Sekretärin im Parlament als Assistentin bezeichnet und dann wesentlich höhere Gehälter vom Parlament kassiert zu haben. In einem zweiten Fall soll sie einen Leibwächter als Parlamentsassistenten deklariert haben.
In Frankreich laufen auch Ermittlungen der Justiz gegen die Präsidentschaftskandidatin. Le Pen hatte die Vorwürfe jedoch vehement zurückgewiesen. Eine Frist zur Rückzahlung von 298.000 Euro hatte sie am Dienstag verstreichen lassen. Erst Ende Januar waren auch die Büroräume des konservativen Kandidaten Francois Fillon durchsucht worden. Ihm wird die Scheinanstellung seiner Ehefrau Penelope vorgeworfen, die dabei 831.400 Euro kassiert haben soll.
Auch Fillon hat Ärger mit Justiz
Der in Umfragen für die Stichwahl bis dahin führende Fillon war nach den Vorwürfen in der Wählergunst abgestürzt. Auch Le Pen hatte ihn wegen der Affäre öffentlich angegriffen. Zwar habe sich Fillon für die Beschäftigung seiner Frau entschuldigt, gleichzeitig habe er aber erklärt, alles sei legal gewesen. "Ich kann mir keinen Reim darauf machen, was Francois Fillon macht und sagt", hatte Le Pen dem Sender LCI gesagt. Im Hinblick auf die Erklärungen Fillons hatte die 48-Jährige auch von "Lüge" gesprochen.
In einer am Montag veröffentlichten Umfrage konnte der Konservative allerdings wieder zu dem unabhängigen Kandidaten Emmanuel Macron aufschließen. Damit ist ungewiss, wer in die Stichwahl gegen Le Pen kommt, die den Erhebungen zufolge den ersten Wahlgang gewinnen dürfte. Unklar ist auch, ob Le Pen die Betrugsvorwürfe gegen sie schaden werden.
Quelle: n-tv.de , jug/rts/dpa
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