Hundert Entlassungen nach Anti-Trump-Protesten

  21 Februar 2017    Gelesen: 641
Hundert Entlassungen nach Anti-Trump-Protesten
Weil sie sich an einem Protesttag gegen Trumps Einwanderungspolitik beteiligt haben, sind Medienberichten zufolge mindestens hundert Angestellte in den USA entlassen worden.
Was wäre die amerikanische Wirtschaft ohne Migranten? Um das zu demonstrieren und Position gegen die Einwanderungspolitik der US-Regierung zu beziehen, hatten Anti-Trump-Aktivisten am vergangenen Donnerstag zum landesweiten "Day Without Immigrants" aufgerufen.

Am "Tag ohne Migranten" sollten sie ihrer Arbeit fernbleiben. Der Aufruf zu der Protestaktion war vorher vor allem über das Internet verbreitet worden. Viele Unternehmer und Ladenbesitzer hatten die Aktion unterstützt. In etlichen Städten wurde dadurch das Geschäftsleben erheblich beeinträchtigt.

Vor allem Restaurants, aber auch andere Shops und Unternehmen blieben geschlossen. Auf Zetteln erklärten sie der Kundschaft, warum sie sich an diesem Protesttag beteiligten. Fotos von der Aktion gibt es aus zahlreichen US-Städten.

Wie zahlreiche Medien, etwa der Sender NBC4, melden, bezahlten allerdings mehr als hundert Angestellte ihre Teilnahme an den Protesten mit dem Verlust ihres Arbeitsplatzes. So seien fast 20 Mitarbeiter einer Malerfirma in Tennessee gefeuert worden, obwohl sie angekündigt hatten, die ausgefallenen Stunden am Sonntag nachzuarbeiten.

Ein Anwalt der Firma erklärte dem Bericht zufolge, der Rausschmiss habe nichts mit der Art der Proteste zu tun, sondern beruhe auf dem unentschuldigten Fernbleiben von der Arbeit. In South Carolina seien 21 Angestellte einer Bootsbaufirma nach dem "Day Without Immigrants" entlassen worden, in Denver verloren demnach auf einen Schlag 30 Steinmetze ihren Job.

Mittlerweile formiert sich Widerstand gegen die Entlassungen. In Tweets wird dazu aufgerufen, Firmen und Restaurants zu boykottieren, die ihre Angestellten nach dem Protesttag vor die Tür gesetzt haben.

Die Aufrufe sorgten aber auch für Widerspruch. Kommentatoren in den sozialen Netzwerken kündigten an, jetzt gerade bei den Unternehmen einzukaufen, die hart gegen ihre protestierenden Angestellten durchgegriffen hätten.

Quelle : spiegel.de

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