Petry trifft russischen Antisemiten

  21 Februar 2017    Gelesen: 733
Petry trifft russischen Antisemiten
Eine AfD-Delegation trifft sich in Moskau mit dem Chef der Duma und spricht über eine mögliche Kooperation der Parlamente. Mit dabei ist ein radikaler Rechtspopulist.
AfD-Chefin Frauke Petry hat in Moskau den Vorsitzenden des russischen Parlaments, Wjatscheslaw Wolodin, und den für seine radikalen Ansichten bekannten Rechtspopulisten Wladimir Schirinowski getroffen. "Eine Delegation der AfD hat auf Einladung der Bezirksregierung Moskau Gespräche zur Kooperation mit den Landtagen der Bundesländer geführt", teilte Petry mit.

Während dieses Aufenthaltes habe es auch Gespräche mit dem Duma-Vorsitzenden Wolodin, seinem Stellvertreter Pjotr Tolstoj und weiteren Duma-Abgeordneten gegeben. Nach Angaben der Staatsduma nahm an den Gesprächen auch der Vorsitzende der Liberal-Demokratischen Partei Russlands, Wladimir Schirinowski, teil.

Wolodin beteiligte sich maßgeblich an Putins Wahlkampf für die dritte Amtszeit als Präsident und gilt als Drahtzieher der anti-westlichen Wendung in der russischen Politik der vergangenen Jahre. Er wurde 2014 noch als stellvertretender Leiter des russischen Präsidialamtes von EU-Strafmaßnahmen wie Konten- und Visasperren belegt, die von der Europäischen Union im Zuge der Ukraine-Krise verhängt wurden.

Gauland: "Höre davon zum ersten Mal"

Auch gegen Schirinowski wurden seitens der EU Sanktionen verhängt. Seine Ideologie ist geprägt von Antisemitismus demagogischen Theorien. In der Vergangenheit behauptete er mehrfach, Juden hätten die Weltherrschaft übernommen und Al-Kaida habe nie existiert. Im April 2014 rief er seine Leibwächter dazu auf, die schwangere Journalistin Stella Dubowizkaja zu vergewaltigen, da diese kritisch über den Ukraine-Konflikt berichtet hatte.

Petry wurde nach Angaben aus Parteikreisen von AfD-Bundesvorstandsmitglied Julian Flak begleitet. AfD-Vize Alexander Gauland zeigte sich überrascht von dem Besuch der Parteichefin in Russland. Er sagte: "Ich höre davon heute zum ersten Mal." In der AfD hatte es zuletzt Diskussionen darüber gegeben, ob Treffen von Mitgliedern des Bundesvorstandes mit ausländischen Politikern vorab parteiintern angekündigt werden müssen oder nicht.

Quelle: n-tv.de

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