Ausgesperrt: US-Regierung schließt Medien aus

  25 Februar 2017    Gelesen: 620
Ausgesperrt: US-Regierung schließt Medien aus
Kritiker müssen draußen bleiben: Das Weiße Haus hat am Freitag mehreren Journalisten den Zugang zu einer Fragerunde mit dem Sprecher von US-Präsident Donald Trump verwehrt. Betroffen waren nicht etwa kleinere Blättchen, sondern auch Reporter von CNN und der "New York Times".
Sie mussten draußen bleiben: Reportern von CNN, "New York Times", "Los Angeles Times", "BuzzFeed" und "Politico" wurde der Einlass zu dem Treffen mit Trump-Sprecher Sean Spicer verwehrt. Stattdessen durften nur ausgewählte Journalisten an dem Briefing teilnehmen. Das Treffen, das einen eher informellen Charakter hat, wird auch als "gaggle" - "Geschnatter" - bezeichnet.

Weißes Haus: Alle werden informiert

Eine Sprecherin des Weißen Hauses begründete die Ausladung gegenüber CNN mit dem Verweis auf einen ausgewählten Journalisten-Pool, der die anderen Medien im Anschluss auf Stand bringen würde. Diesem Pool aber haben sowohl CNN als auch "New York Times" bislang angehört. Statt ihnen wurden nun kleinere, eher rechts-gerichtete Blätter eingeladen.

Beide Medienhäuser protestierten gegen diese Entscheidung. "Das ist eine nicht akzeptable Entwicklung im Weißen Haus Trumps", teilte CNN mit. "Offenbar rächen sie sich so, wenn du Fakten berichtest, die sie nicht mögen." Der Sender stellte klar: "Wir werden weiterhin ohne Rücksicht berichten."

"New York Times": Noch nie vorgekommen

Dean Baquet, Chefredakteur der "New York Times", schrieb: "So etwas ist noch nie im Weißen Haus passiert, nicht in unserer langen Geschichte des Berichtens über verschiedene Regierungen verschiedener Parteien. Wir protestieren stark gegen den Ausschluss der New York Times und anderer Organisationen." Der freie Zugang der Presse zu einer transparenten Regierung sei von größtem nationalem Interesse.

Dem Protest der beiden Medien-Riesen schlossen sich auch die "White House Correspondents` Association" (WHCA) an. Dieser Zusammenschluss von Journalisten verurteilte die Maßnahme des Weißen Hauses. Vertreter der Nachrichtenagentur ap und des "Time"-Magazins boykottierten die Fragerunde aus Solidarität mit ihren Kollegen.
Neue Medien-Schelte von Trump

Bei einem Auftritt vor konservativen Aktivisten nahe Washington hatte US-Präsident Donald Trump erneut zu einer Attacke gegen die Medien angesetzt, die er abermals als "Feinde des Volkes" beschimpfte. Er warf einem Großteil der US-Medien vor, absichtlich Falschnachrichten über seine Regierung zu verbreiten. Die Medien hätten "keine Quellen" und erfänden diese. Der Präsident forderte die Medien auf, sich nicht mehr auf anonyme Quellen zu berufen, sondern "die Personen mit Namen zu benennen".

24.02.2017, Quelle: ZDF, CNN, dpa

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