Oppo: Wieso die Chinesen den europäischen Markt scheuen

  01 März 2017    Gelesen: 553
Oppo: Wieso die Chinesen den europäischen Markt scheuen
Oppo ist auch in diesem Jahr in Barcelona mit seinen Smartphone-Neuheiten vertreten. Trotz europäischer Messe, wird man noch länger keine Geräte des Herstellers bei uns finden.
Ein großer Stand in Halle 3 auf dem Messegelände Fira Gran Via in Barcelona hat sich Oppo dieses Jahr geschnappt. In dieser Halle sind Größen wie Samsung, Huawei, LG, ZTE, Nokia und eben jetzt auch Oppo. Musste man die Chinesen im Vorjahr noch suchen, sind sie 2017 nicht zu übersehen. Riesige Bildschirme zeigen die neuesten Geräte, das RS9 und den neuesten Wurf, das Kamera-Smartphone 5X. Doch Verkaufsstart in Europa? Fehlanzeige.

Oppo-Smartphones und jene von Xiaomi haben eine große Gemeinsamkeit: Top-Hardware zu einem günstigen Preis. Während sich jedoch Xiaomi in den Startlöchern für eine weltweite Verfügbarkeit mit eigener Distribution steht, reagiert man auf eine derartige Frage bei Oppo sehr zögerlich. Und unterschiedlich. So bekommt man einerseits zu hören, dass Ende 2017 eine Verfügbarkeit geplant sei und andererseits, dass der Europastart noch in weiter Ferne sei.

Auf die Frage, woran das läge, fehlen den PR-Mitarbeitern auf "Presse"-Nachfrage ein wenig die Worte. Die chinesische Mentalität ist dabei nicht die Hürde, vielmehr die Tatsache, dass sich Oppo an die Nase fassen muss und nicht mehr so dreist von anderen kopieren darf. Denn die Chinesen scheuen den Schritt aus einem simplen Grund: Patentrechtsklagen von Apple.

Die Angst ist auch berechtigt, denn die Android-Smartphones, darunter auch das R9S Plus hat zwar auf den ersten Blick durchaus auch Ähnlichkeiten mit Huaweis P-Serie, dem HTC A9 und anderen flachen Smartphones mit stark abgerundeten Ecken.

Es sind die, milde ausgedrückt, Anleihen bei den Apps. Diese Klagen könnte sich das Unternehmen, das an Marktanteilen in China in den vergangenen Monaten ordentlich zugelegt hat, schlichtweg nicht leisten.

Obwohl Oppo Anfang des Jahres Apple vom Thron der am meistverkauften Smartphones in China gestoßen hat. Das R9 wurde 2016 17 Millionen Mal in China verkauft. Mehr als vier Prozent konnte damit das Unternehmen für sich beanspruchen. Apple laut Counterpoint nur zwei Prozent. Das liegt aber auch daran, dass in China einheimische Marken generell bevorzugt werden. Auf dieser Liste finden sich danach bis zu Platz 8, den wieder Apple belegt, nur chinesische Hersteller, darunter auch Huawei.

Mit dem jetzt auf dem MWC vorgestellten X5 sind zumindest bei den sichtbaren Merkmalen auf den ersten Blick keine Patentrechtsverletzungen zu erkennen. Aber auch hier wurde kein internationaler Verkaufsstart genannten.

Damit bleibt weiterhin denjenigen, die trotzdem ein Gerät von diesem oder einem anderen chinesischen Newcomer beziehen wollen, nur der Weg über das Internet.





Quelle:diepresse

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