"Es gibt keine Reisewarnung für Schweden", stellte das Auswärtige Amt nun klar. Entgegen der Darstellung der AfD-Gruppierungen sei vor einem Jahr die Terrorwarnstufe in Schweden zuletzt sogar herabgesetzt worden. "Tut uns leid, falls das weniger interessant klingt", schrieb das Auswärtige Amt auf Facebook weiter.
Die Richtigstellung des Ministeriums ging allerdings an manchen AfD-Gruppen erst einmal vorbei. Die Information über die angebliche Reisewarnung war in den sozialen Netzwerken mehrfach geteilt worden. So auch von der AfD Greiz-Altenburg. Eine Sprecherin dort hatte dann aber von der Richtigstellung des Auswärtigen Amts nichts gehört.
Fall erinnert an Trump-Rede
Die AfD-Gruppen äußerten sich in ihren Mitteilungen ähnlich wie der neue US-Präsident Donald Trump. Der hatte am 18. Februar bei einer Rede zur Rechtfertigung seiner restriktiven Einwanderungspolitik den Eindruck erweckt, in Schweden hätten Flüchtlinge einen Anschlag verübt. Das schwedische Außenministerium wies in der Folge darauf hin, dass der einzige Anschlagsversuch in Schweden auf das Jahr 2010 zurückgeht. Abgesehen von dem Attentäter habe es keine Opfer gegeben.
Trumps Fehlinformation zog im Internet zahlreiche Reaktionen nach sich, die bei Twitter unter #lastnightinSweden geschickt wurden. Der frühere schwedische Ministerpräsident Carl Bildt fragte mit Blick auf Trump: "Schweden? Terrorattacke? Was hat er geraucht?"
Ähnliche Kommentare fanden sich nun auch zu der Falschmeldung der AfD-Gruppen. Viele Nutzer fragten ironisch, ob die AfD inzwischen auch Satire-Meldungen publiziere.
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