Mit dem bisher größten Etat eines Bundesministeriums für Experten von außen wollen von der Leyen und Staatssekretärin Katrin Suder, früher selbst Partnerin beim Beratungsriesen McKinsey, Großvorhaben wie den Kauf von Kriegsschiffen oder Kampfjets von Externen statt den eigenen Beamten abwickeln lassen.
Laut einer internen Vorlage für die Hausleitung belaufen sich dabei die Jahreskosten für nur einen der Experten des ausgewählten Unternehmens Ernst & Young auf allein 185.402 Euro. Für einen Mitarbeiter von KPMG kalkuliert das Ministerium für "200 Arbeitstage mit je 8,2 Stunden" pro Jahr sogar 239.071 Euro ein, dazu kommen noch Reisekosten. Ein hauseigener Rüstungsfachmann kostet das Ministerium im Vergleich maximal nur rund 110.000 Euro.
Von der Leyen verteidigt das Vorhaben stets damit, dass im Haus und in dem zuständigen Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr rund 1400 Stellen gar nicht besetzt seien.
Der grüne Haushaltsfachmann Tobias Lindner fordert hingegen, die Ministerin solle die vielen Millionen lieber für einen nachhaltigen Kompetenzaufbau im eigenen Ressort einsetzen. "Bei den enormen Kosten könnte man glatt auf die Idee kommen, gleich die Spitze des Verteidigungsministeriums durch Unternehmensberater zu ersetzen", spottet er.
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