Merkels Besuch in Russland scheint mittlerweile ebenfalls beschlossene Sache zu sein. „Übermitteln Sie die besten Wünsche an die Bundeskanzlerin. Wir erwarten Frau Merkel am 2. Mai zu Besuch“, sagte Putin bei dem Gespräch mit Seehofer. Merkels Visiten in Washington und Moskau könnten als Vorspiel des Treffens zwischen Wladimir Putin und Donald Trump betrachtet werden. Bekannt ist, dass Trump Merkel über ihre Erfahrungen im Umgang mit Putin befragen will. Es hätte wohl keine solchen Leaks aus dem Weißen Haus gegeben, hätte der US-Präsident kein Treffen mit seinem russischen Amtskollegen geplant. Auch Putin scheint bei Merkel ihre Eindrücke über Trump in Erfahrung bringen zu wollen.
Zurück zum Russland-Besuch Seehofers. Es ist Zeit, sich mit der Wiederherstellung der russisch-deutschen Beziehungen zu befassen. In vielen Bundesländern wird diese Aufgabe als dringend betrachtet. Seehofer ist mit einer Delegation in die russische Hauptstadt gekommen. Diese Reise wurde mit Merkel und Außenminister Sigmar Gabriel abgestimmt. Zur Delegation gehören der bayerische Wirtschafts- Landwirtschafts- und Kulturminister sowie Unternehmer und Parlamentarier, darunter Vertreter der Opposition im Landtag.
Die Bayern sind an der Partnerschaft mit Russland interessiert. Die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner erinnerte daran, dass die wirtschaftlichen Verbindungen zwischen Russland und dem Freistaat zuletzt gelitten haben – wegen der EU-Sanktionen und der Schwäche des Rubels. 2016 machte der Handelsumsatz mit Russland 7,62 Milliarden Euro aus, vor fünf Jahren waren es 13,1 Milliarden Euro. Die Situation sollte mit der Gründung einer bayerisch-russischen Arbeitsgruppe verbessert werden.
Nach Angaben von „Deutsche Welle“ bespricht Seehofer in Moskau Wirtschaftsfragen und sondiert Möglichkeiten zur Aufhebung der Sanktionen zwischen der EU und Russland. „Ich möchte nicht in einer Welt leben, die sich gegenseitig mit Sanktionen überzieht“, sagte Seehofer. Dabei räumte er ein, dass die Sanktionen nicht um jeden Preis aufgehoben werden können und die Russen auch ihren Beitrag leisten sollen, und zwar die Minsker Vereinbarungen erfüllen. Seehofer sprach allerdings von der politischen Aufgabe, die Sanktionen zu überwinden und in diese Richtung zu arbeiten. „Gerade in schwierigen Zeiten müssen wir miteinander reden und nicht übereinander“, sagte der CSU-Chef. Nur so könnten konstruktive Perspektiven für die Zukunft aufgezeigt werden, so Seehofer.
Quelle : sputnik.de
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