London folgt Laptop-Bann der USA

  21 März 2017    Gelesen: 380
London folgt Laptop-Bann der USA
Mit Terrorgefahr begründet die US-Regierung ihr Verbot, größere Elektronikgeräten auf einigen Direktflügen aus muslimisch geprägten Ländern weiter an Bord mitnehmen zu dürfen. Großbritannien zieht nach. Die Türkei fordert indes die Rücknahme der Anordnung.
Terrorgefahr im Luftverkehr: Nach dem Laptop-Bann durch die US-Behörden hat auch die britische Regierung die Mitnahme von Laptops und Tablet-Computern im Handgepäck auf bestimmten Flügen verboten. Wie die britische Regierung mitteilte, sind von dem Verbot Flugreisende betroffen, die direkt aus Ägypten, Jordanien, dem Libanon, Saudi-Arabien, Tunesien oder der Türkei nach Großbritannien reisen. Betroffen sind Verbindungen von 14 Fluggesellschaften.

Die Türkei kritisierte indes das von den US-Behörden erlassene Verbot von Laptops im Handgepäck bestimmter Fluggäste und forderte eine Rücknahme oder Anpassung der Anordnung. Verkehrsminister Ahmet Arslan sagte vor Journalisten, die Anweisung müsse noch einmal überarbeitet oder ganz zurückgenommen werden. Sie gilt in der Türkei für die Fluggesellschaft Turkish Airlines.

Zuvor war bekannt geworden, dass die US-Behörden aus Furcht vor Anschlägen Laptops und andere elektronische Geräte wie Tablets und Kameras aus dem Handgepäck bestimmter Passagiere verbannen. Betroffen sind neun Fluggesellschaften, die von Flughäfen im Nahen Osten und in Nordafrika auf direktem Weg in die USA fliegen. Darunter sind stark frequentierte Drehkreuze wie Istanbul und Dubai.

Deutschland plant keine neuen Verbote

Das Bundesinnenministerium war vorab von den USA über die Maßnahme informiert worden. Deutsche Flughäfen seien nicht betroffen, hieß es aus dem Ministerium.

Ein US-Regierungsvertreter begründete das Verbot mit Erkenntnissen der Geheimdienste. Diese deuteten darauf hin, dass Extremisten versuchen könnten, Sprengsätze in Elektronikgeräten an Bord zu schmuggeln. Die Behörden gaben den Airlines 96 Stunden Zeit, um das Verbot umzusetzen. Für die Einhaltung der neuen Regel sind sie selbst verantwortlich.

Verkehrsminister Arslan verwies nun auf die möglichen Folgen der Anweisung für den Komfort und die Zahl der Passagiere, die Turkish Airlines nutzen. US-Fluglinien werden von der Maßnahme nicht berührt, weil sie keine Direktflüge zwischen den zehn betroffenen Flughäfen und den USA anbieten.

Deutschland will zur Zeit keine neuen Verbote für die Mitnahme von Handgepäck in Flugzeugen erlassen. "Deutschland plant derzeit nichts Vergleichbares", sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums.

Quelle: n-tv.de

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