Nach Angaben aus Niedersachsen hatte der MIT Informationen über rund 300 Menschen und mehr als 200 Einrichtungen mit Bezug zur Bewegung des geistlichen Fethullah Gülen gesammelt, den Ankara für den gescheiterten Putsch im Juli verantwortlich macht.
Bundesinnenminister Thomas de Maizère hat die mutmaßlichen Aktivitäten des MIT zuvor bereits kritisiert: "Spionageaktivitäten auf deutschem Boden sind strafbar und werden von uns nicht geduldet." Der CDU-Politiker erklärte weiter: "Das kann nicht die Zukunft des deutsch-türkischen Verhältnisses sein."
Ansprechpartner fordert Aufklärung
Als Ansprechpartner der Gülen-Bewegung in Deutschland versteht sich die Stiftung Dialog und Bildung. Ihr Vorsitzender, Ercan Karakoyun, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Es gab von den Behörden Warnungen an einige Leute, als die Ditib-Spionagelisten aufgetaucht waren. Aber nach der Münchner Sicherheitskonferenz (...) kam es zu keiner neuen Ansprache." Er wolle wissen, ob es sich bei den Daten und Fotos auf dieser Liste ausschließlich um öffentlich zugängliches Material handele, "oder ob tatsächlich Leute vom MIT mit Kameras verfolgt worden sind".
Nach Informationen von "Süddeutscher Zeitung", NDR und WDR hatte der MIT-Chef dem Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes, Bruno Kahl eine Liste mit mehr als 300 in Deutschland lebenden angeblichen Gülen-Anhängern und 200 angeblich der Bewegung zuzurechnenden Einrichtungen und Vereinen übergeben. Offenbar hatte der MIT geglaubt, der BND würde bei der Verfolgung der Gülen-Anhänger helfen.
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