Armenier sind im Kaukasus nicht Einheimische

  05 April 2017    Gelesen: 1698
Armenier sind im Kaukasus nicht Einheimische
Das die Armenier im Kaukasus nicht Einheimische sind und aus anderen Orten hierher gekommen sind, ist eine von Fachleuten seit langem bewiesene Tatsache.Die armenische Sprache hat nichts mit den kaukasischen Sprachen zu tun. Diese Sprache gehört zu der indoeuropäischen Sprachfamilie. Es ist bekannt, dass es verschiedene Gruppen in dieser Sprachfamilie gibt. Einige Wissenschaftler, darunter auch I. Dyakonov glauben, dass die armenische Sprache der griechischen Sprache ähnelt. Diese Tatsache beweist, dass zu irgendeinem Zeitpunkt in der Geschichte die Griechen und Armenier auf Nachbarschaft gelebt und sich gegenseitig beeinflusst haben. Doch sind Armenier auch kein vorderasiatisches Volk.
Sie sind nicht vor Mitte des zweiten Jahrtausends v. Chr. nach Vorderasien gekommen. Sehr wahrscheinlich erreichten sie während der Völkerwanderung Kleinasien. Die Namen von Armeniern wurden zum ersten Mal in den Bergfelsinschriften des Berges Behisutun erwähnt, die in der Zeit von Darius geschrieben worden sind. Diese Inschriften stammen aus den Jahren 520-518 v. Chr. In einigen dieser Zeilen wurde ein Ort, genannt „Armenien“, erwähnt.

Sie waren nicht unabhängig sondern Teil des Achämenidenreichs. Aus den Inschriften geht hervor, dass sie eine Rebellion gegen das Reich erhoben. Auch in der Zeit von Alexander dem Großen, der Achämeniden besiegte, kam die armenische Unabhängigkeit nicht in Frage. Denn niemand besaß die Unabhängigkeit im Alexanderreich. Diese Seite des Kaukasus, wo wir lebten, war in jener Zeit unabhängig da Alexander in dieses Gebiet noch nicht gekommen war. Im 5. Jahrhundert v. Chr. lebten hier Kaspier, und nachher Albaner.

Im 2. Jahrhundert v. Chr., sollen die Armenier in einem kurzen Zeitraum während der Herrschaft des Königs Artasches, angeblich unabhängig gewesen sein. In den Jahren 96-95 v. Chr. hat Tigran der 2., der bei den parthischen Königen als Geisel gehalten wurde, durch zweifelhafte Abkommen seine Macht gegründet. Nachdem er sich ein wenig verstärkt hatte, bewegt er sich in die Richtung von Syrien und besetzte einige Städte. Im Jahre 69 des 1. Jahrhunderts v. Chr. begann ein Zug in Richtung Osten unter der Führung des römischen Feldherrn Lucullus. Lucullus zerstörte die Stadt Tigranakert, gelegen am oberen Strom des Flusses Tigris. Der armenische Forscher Sargsyan schrieb, dass die Stadt Tigranakert nicht vor 87. v. Chr. gegründet wurde. Tigran der 2. war niemals im Kaukasus. Und deshalb befand sich die Stadt Tigranakert natürlich nicht im Kaukasus. Nachdem Lucullus nach Rom zurückgerufen wurde, führte Pompeius den Zug weiter durch und brachte Tigran eine schwere Niederlage ein. Tigran bot Pompeius alle seine Schätze an, und kniete selbst vor ihm nieder.

Das heißt, die Armenier im Kaukasus waren kein Staat. Da die Menschen zerstreut sind, könnte es natürlich sein, dass auch einige Armenier hier lebten. Aber es gab keinen armenischen Staat. Ein “Großarmenien“ oder „Von Meer zu Meer” ist nur ein Traum. Sie hätten dieses Gebiet nicht abdecken können, selbst wenn sie jede hundert Kilometer einen Armenier hingestellt hätten. Wenn zurzeit höchstens 7-8 Mio. Armenier in der ganzen Welt leben, war ihre Zahl zu jener Zeit viel kleiner. Obwohl es richtig ist, dass Armenier auch im Kaukasus zerstreut lebten.

In seinem Buch von 1911 schreibt ein russischer Wissenschaftler Schavrov, dass bis zum Vertrag Turkmenchay von 1828 fast 300.000 Armenier im Kaukasus lebten. Anfang des 20. Jahrhundert erreichte deren Zahl in dieser Region 1,3 Millionen. Mehr als 1 Million von ihnen wurden von den russischen Behörden hierher umgesiedelt. In den Werken von Paskevich und Gribojedow wurde dargestellt, wie sie umgesiedelt worden sind. Sie wurden bezahlt und eine besondere Aufmerksamkeit wurde darauf gelegt, dass das Klima des Umsiedlungsorts dem des Wohnortes entsprach. Ungeachtet dessen, dass während der Deportation der Aserbaidschaner, die Menschen aus den Bergregionen ins Tiefland umgesiedelt wurden.

Die Armenier wurden vor allem im Sommer nach Karabach umgesiedelt, wenn die dort lebenden Aserbaidschaner in den Bergen waren. So kann man diese Gebiete auf keinen Fall als „armenisch“ bezeichnen. Viele religiöse Denkmäler haben sie sich einfach angeeignet. In der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts wurden die kaukasischen Albaner zum Christentum konvertiert und es wurde zu ihrer offiziellen Religion.

Mitte des 5. Jahrhunderts führten Byzanz und Sassaniden einen Krieg. Um die Möglichkeit auszuschließen, dass christliche Albaner zu Byzanz halten könnten, begannen die Sassaniden den Zoroastrismus in diesem Gebiet zu propagieren. Gewiss gab es hier zoroastrische Gemeinden, doch die Mehrheit der Bevölkerung war christlich. Deshalb haben die Sassaniden die Fürsten in die Hauptstadt eingeladen und Druck ausgeübt, damit sie den Zoroastrismus akzeptieren. Unter der Gefahr einer Invasion nahm ein Teil der Albaner im Jahre 450 den Zoroastrismus an. Doch nach einem Jahr empörte sich das Volk und vertrieb die zoroastrischen Priester aus dem Land.

Später, während des islamischen Kalifats wurden die christlichen Albaner, die die Einheit Allahs akzeptierten, nicht angefasst, die Zoroastrier aber zum Islam konvertiert. Christen lebten in diesem Gebiet für eine lange Zeit. Mkhitar Gosh hatte sogar ein Gesetzbuch für die christliche Bevölkerung erarbeitet.

1836 unterstellte die Synode während der Herschaft von Russland die hiesigen albanischen Kirchen der armenischen Kirche. Um pro-iranischen und pro-türkischen Tendenzen der Muslimen in einer äußerst wichtigen strategischen Region zu vermeiden, haben die russischen Behörden die Armenier massenhaft in diese Gebiete umgesiedelt. So begann Russland seine Methode „Trenne und Herrsche” zu verwirklichen. Man versuchte, uns ganz von unseren Wurzeln zu trennen und benutzte Armenier im Kampf gegen uns.

Es gibt genaue topografische Karten des russischen Militärs von 1808-1809. Es ist bekannt, dass eine besondere Aufmerksamkeit auf die Rechtschreibung der Ortsnamen auf militärischen Karten gelegt wird. Man kann auf diesen Karten unzählige Ortsnamen des aserbaidschanischen Ursprungs im Territorium des heutigen armenischen Staates finden. Ich wünsche sehr, dass diese Karten von unserem Staat neu gedruckt werden, um die historische Wahrheit der Welt mitzuteilen.

Ilyas Babayev

Korrespondierendes Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Aserbaidschans


Quelle:1905.az

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