_1491554440.jpg "Deutsche Exporte steigen überraschend - Produktion auch")
Die Exporte stiegen um 0,8 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang von 0,5 Prozent gerechnet, nachdem es im Januar bereits ein deutliches Wachstum von 2,2 Prozent gegeben hatte. Besonders gut lief das Geschäft mit den Euro-Ländern, aber auch im Rest der Welt zog die Nachfrage nach Waren "Made in Germany" spürbar an. Die Importe schrumpften dagegen mit 1,6 Prozent gut dreimal so stark wie erwartet. Die Handelsbilanz wies saisonbereinigt einen unerwartet hohen Überschuss von 21 Milliarden Euro auf.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hält für das Gesamtjahr ein Exportplus von drei Prozent für möglich. Die Weltkonjunktur hat sich zuletzt deutlich belebt. Es bleiben aber Risiken wie eine mögliche Abschottung des US-Marktes unter dem neuen Präsidenten Donald Trump und die Folgen eines EU-Austritts Großbritanniens. "Mittelfristig wird die hohe Verschuldung der privaten Haushalte und Unternehmen in einzelnen Ländern des Euroraums die Nachfrage dämpfen", erwartet Commerzbank-Ökonom Marco Wagner zudem. "Die ebenfalls hohe Verschuldung der Privaten in China und die dortigen Überkapazitäten in vielen Branchen, insbesondere am Immobilienmarkt, sprechen für eine weitere Wachstumsabschwächung in dem asiatischen Land."
Die Unternehmen produzierten auch wegen der guten Auslandsnachfrage den zweiten Monat in Folge mehr. Industrie, Energieversorger und Baubranche stellten im Februar zusammen erneut 2,2 Prozent mehr her als im Januar, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte. Ökonomen hatten ein leichtes Minus erwartet. Die Industriebetriebe allein fuhren ihre Produktion um 0,9 Prozent nach oben. Das Baugewerbe meldete ein starkes Plus von 13,6 Prozent. "Insgesamt läuft die Produktion damit im ersten Quartal bisher außerordentlich rund", erklärte das Ministerium.
Die Ökonomen der Commerzbank erwarten für das erste Quartal ein Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent, nachdem es Ende 2016 noch 0,4 Prozent waren. Auch UniCredit-Experte Andreas Rees sagt ein beschleunigtes Wachstum voraus. "Die jüngsten Daten bestätigen, dass sich die deutsche Wirtschaft stark entwickelt hat", sagte der Deutschland-Chefvolkswirt. Das Statistikamt veröffentlicht im Mai seine erste Schätzung zum Bruttoinlandsprodukt.
Quelle: reuters.de
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