Der Mann namens Muamar Askali - auch bekannt unter dem Kampfnamen Abu Rami - wurde demnach bei einem stundenlangen Schusswechsel getötet. Seine Leiche sei erst später identifiziert worden. "Das ist ein schwerer Schlag gegen Abu Sayyaf", sagte der Armeesprecher. Insgesamt gab es bei den Kämpfen mindestens zehn Tote, darunter auch vier Sicherheitskräfte. Vermutet wird, dass die Terrorgruppe auf der Insel Urlauber entführen wollte. Bohol liegt etwa 600 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila.
Askali galt als einer ihrer wichtigsten Akteure. Mehrfach trat er auch als Sprecher der Gruppe auf. Er war zuvor schon an Entführungen von Urlaubern beteiligt, auch von Deutschen. "Abu Rami war für viel Grausamkeiten verantwortlich", sagte der Sprecher.
Die Terrorgruppe finanziert mit Entführungen ihren Kampf für einen islamischen Staat. Derzeit sollen sich mehr als zwei Dutzend Geiseln in ihrer Gewalt befinden.
Abu Sayyaf hatte den 70-jährigen Deutschen und dessen Ehefrau Anfang November auf ihrer Segeljacht überfallen. Die 59 Jahre alte Frau wurde bei dem Überfall erschossen. Ihre Leiche wurde später auf der verlassenen Jacht entdeckt. Der Mann wurde entführt und nach monatelanger Geiselhaft im Februar getötet.
Das deutsche Paar war mit demselben Boot 2008 schon einmal entführt worden, damals vor der Küste Somalias. Nach mehr als 50 Tagen kamen die beiden gegen Lösegeld frei.
Die Sulusee vor den Philippinen gilt wegen der Piraten als eine der gefährlichsten Segelrouten überhaupt. Das Auswärtige Amt rät dringend davon ab, in die Region zu fahren. Die Insel Jolo ist seit Jahrzehnten als Hochburg von Abu Sayyaf bekannt.
Quelle : spiegel.de
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