CIA-Chef nennt WikiLeaks "feindlichen Geheimdienst"

  14 April 2017    Gelesen: 742
CIA-Chef nennt WikiLeaks "feindlichen Geheimdienst"
Er liebe WikiLeaks, bekannte Donald Trump im Wahlkampf. Sein neuer CIA-Chef Mike Pompeo schlägt andere Töne an.
CIA-Direktor Mike Pompeo hat WikiLeaks scharf angegriffen. Die Enthüllungsplattform sei ein nicht staatlicher "feindlicher Geheimdienst", sagte der Chef des US-Geheimdienstes am Donnerstag in seiner ersten Rede im neuen Amt vor dem Center for Strategic and International Studies. Oft werde WikiLeaks von staatlichen Akteuren unterstützt, etwa aus Russland.

So habe der russische Militärgeheimdienst WikiLeaks benutzt, um Material zu verbreiten, das durch Hackerangriffe auf die Demokratische Partei während des letzten US-Präsidentschaftswahlkampfes gewonnen worden sei. Zudem ermuntere WikiLeaks seine Anhänger, sich um Anstellung bei der CIA zu bemühen, um an Geheiminformationen zu gelangen.

Pompeo bezeichnete WikiLeaks-Gründer Julian Assange als Betrüger und als Feigling. Assange hält sich schon seit Jahren in der Botschaft Ecuadors in London auf. Der Australier hat die USA wegen der Veröffentlichung Hunderttausender geheimer Nachrichten gegen sich aufgebracht. Assange wehrt sich gegen eine Auslieferung nach Schweden, weil er von dort nach eigenen Worten in die USA gebracht werden könnte, wo im Zusammenhang mit dem WikiLeaks-Fall ermittelt wird. Die Vergewaltigungsvorwürfe aus Schweden wies er zurück.

Die CIA hatte im Januar gemeinsam mit dem Geheimdienst NSA und der Bundespolizei FBI eine Analyse veröffentlicht, laut der Russland hinter den Hackerattacken im Wahlkampf steht und die erbeuteten Daten an WikiLeaks weitergegeben hat. Ziel sei es gewesen, die US-Präsidentschaftswahl zu beeinflussen. Der russische Präsident Wladmir Putin wies die Vorwürfe zurück.

Pompeo wurde von Trump als CIA-Chef nominiert. Nachdem die Hackerattacken seine Rivalin Hillary Clinton trafen, hatte der heutige Präsident im Wahlkampf noch gesagt: "Ich liebe WikiLeaks." Mittlerweile empört sich Trump selbst über die Weitergabe vertraulicher Informationen. Dies sei "sehr unamerikanisch", schrieb er im Februar auf Twitter.

Quelle : spiegel.de

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