Syrische Bauern bilden Selbstverteidigungseinheiten

  17 April 2017    Gelesen: 999
Syrische Bauern bilden Selbstverteidigungseinheiten
Nicht nur die syrische Armee und ihre Verbündeten kämpfen gegen die Islamisten in Syrien. Auch einfache Bauern müssen zu Waffen greifen, um ihre Dörfer zu verteidigen. Einige erzählen im Gespräch mit RIA Novosti von ihren Erfahrungen.
Das Dorf Abu-Schren bei Aleppo war vor Kriegsbeginn für sein Obst und Fleisch in der ganzen Provinz bekannt. Die Terroristen, die vor einigen Jahren die Ortschaft in ihre Gewalt brachten, zerstörten die Bewässerungsanlagen. Seitdem müssen die Felder von Hand bewässert werden; die Ernten fallen viel bescheidener aus.
„Die Terroristen töteten Menschen, die auf dem eigenen Acker arbeiteten und nicht kämpften wollten“, erzählt Ortsbewohner Chamse al-Salek. „In meiner Familie haben sie 23 Menschen massakriert. Ich musste fliehen.“

Vor drei Jahren konnten die Regierungstruppen die Islamisten aus dem Dorf vertreiben, wenn auch nicht sehr weit: Die Terrorkämpfer stehen nun rund 15 Kilometer vor Abu-Schren. Deshalb greifen die Einheimischen zu der Waffe. Jeden Tag nach den Feldarbeiten bilden sich Selbstverteidigungseinheiten, die ihr Dorf nachts verteidigen.
„Wir müssen heute bis zum Sonnenuntergang mit der Ernte fertig werden. Denn heute haben wir Dienst“, sagt Achmad Al-Ali.

Vor dem Krieg hatten rund 10.000 Menschen in Abu-Schren gelebt – jetzt sind es nur noch 3000. Fast die Hälfte tritt wechselweise zur Nachtwache an. Die russische Militärpolizei, die seit Monaten in Syrien tätig ist, bildet die Bürgerwehr aus. Die Russen brachten auch Kraftstoff und Hilfsgüter nach Abu-Schren.

Quelle : sputnik.de

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