Der Ältere von beiden soll den Behörden nach Informationen der Zeitung "Le Parisien" bereits bekannt gewesen sein. Er ist demnach bereits wegen Gewalt- und Diebstahldelikten vorbestraft. Bereits im Dezember 2016 soll zudem seine Wohnung durchsucht worden sein. Daraufhin habe die Polizei den Mann unter Hausarrest gestellt. Allerdings konnte er den Angaben nach wenig später untertauchen.
Bei Wohnungsdurchsuchungen wurden Schusswaffen und Material zur Herstellung von Sprengstoff gefunden, wie aus Ermittlerkreisen verlautete. Staatschef François Hollande sprach von einem "bemerkenswerten" Erfolg der Sicherheitsbehörden.
Die rechtspopulistische Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen und das Umfeld des Mitte-Kandidaten Emmanuel Macron bestätigten, ihren Sicherheitsdiensten seien am vergangenen Donnerstag Fotos der beiden Verdächtigen übergeben worden. Bei den konservativen Republikanern von François Fillon hieß es, seine Sicherheitsleute seien am Freitag über "erwiesene Risiken" für den Kandidaten informiert worden. Demnach verstärkte das Innenministerium die Sicherheitsvorkehrungen für eine Wahlkampfveranstaltung Fillons im südfranzösischen Montpellier an diesem Tag. Eingesetzt wurden unter anderem Scharfschützen.
"Le Parisien" berichtete, die Polizei habe die Evakuierung der Nachbarn aus dem Gebäude angeordnet, um nach weiterem explosiven Material zu suchen. Eine offizielle Bestätigung gab es für diese Informationen zunächst nicht.
Anschlagsgefahr vor der Wahl hoch
In Frankreich wird ab Sonntag ein neuer Präsident gewählt. Dabei zeichnet sich ein enges Rennen ab. In jüngsten Umfragen liegen die vier führenden Kandidaten nur wenige Prozentpunkte auseinander. Am wahrscheinlichsten ist, dass sich der unabhängige Kandidat Emmanuel Macron und die Chefin des rechtsextremen Front National, Marine Le Pen, in der ersten Runde durchsetzen. Die Stichwahl am 7. Mai dürfte voraussichtlich Macron für sich entscheiden.
Zur Absicherung der Präsidentenwahl an diesem Sonntag werden über 50.000 Polizisten und Gendarmen eingesetzt. In den vergangenen beiden Jahren haben islamistische Attentäter in Frankreich mehr als 230 Menschen getötet. Den schwersten Anschlag verübten Terroristen am 13. November 2015 in der französischen Hauptstadt Paris. An sechs Orten in der Metropole zündeten sie Sprengsätze oder feuerten in Menschenmengen. Mindestens 130 Menschen wurden ermordet.
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