Einen Erfolg fuhren die Demokraten tatsächlich ein, doch der Sitz im Kongress ist ihnen nicht sicher. Ossoff holte nach Angaben von "New York Times" rund 48 Prozent der abgegebenen Stimmen. Das ist das mit Abstand beste Ergebnis aller 18 Bewerber.
Doch die Regeln sehen vor, dass nur dann ein Kandidat im ersten Wahlgang gewinnt, wenn er mindestens 50 Prozent der abgegebenen Stimmen bekommt. Jetzt wird Ossoff erneut antreten müssen. In einer Stichwahl trifft er auf die Zweitplatzierte, die Konservative Karen Handel, die auf knapp 20 Prozent der Stimmen kam. Der nächste Wahlgang ist für den 20. Juni angesetzt.
Trump schimpfte auf Twitter
Die Bezirkswahl im Norden Atlantas hatte in den USA ungewöhnlich hohe Erwartungen geschürt. Seit fast 40 Jahren hat hier kein Demokrat mehr eine Wahl gewonnen, doch das ist nun durch Ossoff wahrscheinlicher geworden. Knapp neun Millionen US-Dollar kamen durch Spenden für seine Kampagne zusammen. Der Dokumentarfilmer, der noch nie ein politisches Amt innehatte, wurde als "Anti-Trump" bekannt.
Kurz vor der Wahl hatte sich der US-Präsident persönlich eingeschaltet: Ossoff wäre ein "Desaster für den Kongress", er wolle "Kriminelle beschützen, Steuern erhöhen und illegale Einwanderung fördern", twitterte Trump. Nach der Wahl ging es weiter: Trump bezeichnete das Ergebnis in einem Tweet als großen Sieg der Republikaner und fügte hinzu: "Es hat mich gefreut, helfen zu können!"
Zumindest für den Moment ist das Rennen zwischen Republikanern und Demokraten in Georgia wieder offen.
Quelle : spiegel.de
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