"Sie sieht aus wie eine fröhlichere und dünnere Version ihrer selbst", erklärten die Ärzte des Saifee-Krankenhauses in Mumbai. "Sie passt endlich in einen Rollstuhl und kann längere Zeit sitzen, davon haben wir vor einigen Monaten nicht einmal zu träumen gewagt."
Eman Ahmed Abd al-Ati hatte ihre Wohnung in der ägyptischen Hafenstadt Alexandria mehr als zwei Jahrzehnte lang nicht verlassen, bis sie Mitte Februar zur Behandlung ihrer Fettleibigkeit mit einem Spezialflugzeug nach Indien gebracht wurde. Damals wog sie 500 Kilo.
Mit dem Flugzeug nach Mumbai
Abd al-Atis Schwester hatte sich an den indischen Chirurg Muffazal Lakdawala gewendet und ihn um Hilfe gebeten: "Sie hat mir erzählt, dass sie ihr Zimmer seit 25 Jahren nicht verlassen hat. Ich dachte nur 'Oh mein Gott, ich muss ihr helfen. Ich werde es kostenlos machen, kein Problem'." Zunächst wurde der schwer übergewichtigen Ägypterin das Visum für die Einreise nach Indien verweigert. Lakdawala wandte sich in der Angelegenheit an die indische Außenministerin Sushma Swaraj, die innerhalb weniger Stunden antwortete und persönlich für die Erteilung des Visums sorgte.
Nach Angaben der Familie wurde bei ihr als Kind Elefantiasis diagnostiziert. Bei dieser Krankheit sorgt ein Lymphstau für ein Anschwellen der Körperteile. Später erlitt die Ägypterin mehrere Schlaganfälle und wurde bettlägerig und verließ 25 Jahre ihr Zimmer nicht. Mit der Fettleibigkeit einher gehen bei ihr eine Reihe von Leiden, darunter Diabetes, Bluthochdruck und Atemaussetzer im Schlaf.
Die Ägypterin musste in einer eigens umgebauten Maschine nach Mumbai gebracht werden. In der indischen Metropole speckte sie durch eine Flüssignahrung-Diät zunächst 100 Kilogramm ab, bis ihr Anfang März ein Magenbypass gelegt werden konnte.
Abd al-Ati soll nun weiter abnehmen, damit sie in einen Computertomographen passt. Bei der Untersuchung wollen die Ärzte herausfinden, warum sie halbseitig gelähmt ist und unter Krampfanfällen leidet.
Quelle: n-tv.de
Tags: