Russland stellt kleine Waffenruhe in Aussicht

  25 April 2017    Gelesen: 684
Russland stellt kleine Waffenruhe in Aussicht
Wer ist für die Giftgasattacke in Chan Scheichun verantwortlich? Diese Frage sollen internationale OPCW-Ermittler klären. Um ihnen sicheren Zugang zum syrischen Dorf zu gewähren, will Assads Armee nach russischen Angaben die Waffen schweigen lassen.
Die syrische Armee hat nach russischen Angaben einer Waffenruhe in der Stadt Chan Scheichun zugestimmt, um eine Untersuchung des Giftgasangriffs zu ermöglichen. Damaskus sei "bereit, ein vollständiges Moratorium für die Aktivitäten seiner Truppen, Luftwaffe und Artillerie in dem Gebiet zu erklären", wenn Ermittler in die Stadt entsandt würden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Chan Scheichun wird von Rebellen kontrolliert.

Die Experten sollten auch einen sicheren Zugang zur syrischen Luftwaffenbasis Al-Schairat erhalten, von der die Angriffe auf Chan Scheichun geflogen worden sein sollen, erklärte das Ministerium weiter. Bei dem Giftgasangriff waren am 4. April mindestens 87 Menschen getötet worden - darunter viele Kinder.

Nach Erkenntnissen der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) wurde bei dem Angriff das Nervengas Sarin oder eine ähnliche Substanz eingesetzt. Nach dem Angriff in der syrischen Provinz Idlib hatte die US-Armee den Luftwaffenstützpunkt Al-Schairat mit Marschflugkörpern bombardiert.

Ermittler sollen Al-Schairat besuchen

Russland und der Iran hatten die OPCW vergangene Woche gebeten, ein neues Expertenteam zusammenzustellen, um zu klären, "ob Chemiewaffen in Chan Scheichun eingesetzt wurden und wie sie an den mutmaßlichen Anschlagsort gelangten". Der Vorschlag ging jedoch nicht auf eine bereits laufende Untersuchung der OPCW ein und wurde von dieser abgelehnt.

Beide Länder sind Verbündete des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Sowohl aus Moskau als auch aus Teheran kam die Forderung an die Ermittler, im Rahmen der Untersuchung ebenfalls den von den USA angegriffenen Luftwaffenstützpunkt Al-Schairat zu besuchen, um den Vorwurf der Lagerung von Chemiewaffen zu überprüfen.

Quelle: n-tv.de , jug/AFP

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