Bereits im September dieses Jahres soll ein entsprechendes Pilotprojekt mit 50 Schulen anlaufen. Die Jugendlichen könnten dann ein bis zwei Stunden theoretischen Unterricht pro Woche erhalten sowie Schulungen auf dem Truppenübungsplatz absolvieren.
Komplett neu sind diese Überlegungen jedoch nicht: Bereits jetzt gibt es in Polen zahlreiche sogenannte Uniform-Schulen, an denen Schüler der Oberstufe militärische Grundlagen wie den Umgang mit der Waffe erlernen.
Zudem stellt Warschau bereits seit einiger Zeit bewaffnete Heimatschutzverbände auf, die vermeintliche russische Angriffe abwehren sollen. Die Bedrohung Polens von allen Seiten ist ein zentrales Thema der rechtsgerichteten Regierung. Jaroslaw Kaczynski, der als Parteichef der regierenden "Recht und Gerechtigkeit" (PiS) die Geschicke des Landes de facto lenkt, betrachtet Polen als ein "Condominium" der Deutschen und Russen. Ein unfreier Staat, der zwischen den großen Nachbarn kaum lavieren könne. Vor diesem Hintergrund versucht seine Partei sich als Verteidiger der Nation zu präsentieren.
In diesem Kontext verwundert es auch nicht, dass Vizeverteidigungsminister Dworczyk in dem Zeitungsinterview zudem erklärte, dass Polen seine Streitkräfte langfristig auf 200.000 Mann vergrößern werde. Derzeit hat die Armee eine ungefähre Stärke von 125.000 Mann. Die neuen Soldaten sollen auch aus den Armeeschulen rekrutiert werden.
In der vergangenen Woche hatte Polens Verteidigungsminister Antoni Macierewicz außerdem angekündigt, den Wehretat von zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes bis 2030 schrittweise auf 2,5 Prozent anheben zu wollen.
Quelle : spiegel.de
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