Abaaouds Vater zeigt sich erleichtert über Tod seines Sohnes

  20 November 2015    Gelesen: 436
Abaaouds Vater zeigt sich erleichtert über Tod seines Sohnes
Der Vater von Abdelhamid Abaaoud, Drahtzieher der Anschläge von Paris, hat sich zum Tod seines Sohnes geäußert. Der sei ein Psychopath gewesen, ein "Teufel".
Omar Abaaoud lebt weit weg von Paris. Er ist schon vor Jahren in sein Geburtsland Marokko zurückgekehrt. Von dort hat er sich nun über eine Anwältin zum Tode seines Sohnes geäußert. Abdelhamid Abaaoud war der Drahtzieher der Anschlagserie in Frankreich, am Mittwoch wurde er bei einem Anti-Terror-Einsatz in Saint-Denis getötet.

Omar Abaaouds Anwältin Nathalie Gallant sagte dem Fernsehender CNN, ihr Mandant sei nicht glücklich, aber "erleichtert" über den Tod seines Sohnes. Er habe Abdelhamid für einen Psychopathen und Teufel gehalten, teilte der Vater mit.

Schon Anfang des Jahres, nachdem Abdelhamid von den belgischen Behörden als wichtigster Propagandist der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) angeklagt und zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde, hatte Omar Abaaoud gesagt: "Ich kann es nicht mehr ertragen. Ich muss seinetwegen Medikamente nehmen." Sein Sohn habe die Familie entehrt, klagte der Vater. "Ich will ihn nie wieder sehen, er hat unsere Familie zerstört."

Überwachungskamera filmte Abaaoud in Paris

Abdelhamid Abaaoud hat nach Erkenntnissen der französischen die Anschlagserie in Paris vor Ort gesteuert. Der Sender BFMTV veröffentlichte am Freitag ein Bild, das den 28-Jährigen am Tag des Anschlags, dem 13. November in der Metro-Station Croix de Chavaux in Montreuil zeigen soll. Montreuil liegt am östlichen Stadtrand von Paris.

Eine Kamera soll Abaaoud um 22.14 Uhr aufgenommen haben, als er die Metro-Station betrat. Kurz zuvor waren Cafés und Restaurants im Stadtzentrum von Paris attackiert worden.

In der Nähe der U-Bahn-Station hatten Ermittler einen schwarzen Seat sichergestellt, aus dem heraus die Attentäter die Cafés und Restaurants beschossen hatten. Der Wagen war von Brahim Abdeslam gemietet worden, der sich bei den Angriffen selbst in die Luft sprengte. In dem Fahrzeug fanden die Polizisten drei Kalaschnikows.

Bei den Anschlägen waren am Stade de France in Saint Denis nördlich von Paris sowie in der französischen Hauptstadt selbst mindestens 129 Menschen getötet worden, darunter auch zwei Deutsche. 352 Menschen wurden teils lebensgefährlich verletzt.

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