"Das ist eine Chance, die kriegst du nur einmal im Leben. Und zweitens ist das eine so geile Nummer. Wir freuen uns alle darauf", sagte Ottke, der den sportlichen Aspekt nicht so sehr in den Vordergrund stellt. Historische Dimensionen hat der Fight allemal. Meinke und Taylor steigen an diesem Samstagabend in Wembley vor 90.000 Fans in den Ring. Eine solche Kulisse hat es im Frauenboxen noch nicht gegeben.
Ottke kennt Meinke "schon immer". Die Spandauerin ist die Tochter von seinem Freund Christian Meinke, mit dem er in den 80er Jahren eine Ausbildung zum Stuckateur absolviert hat. Logisch, dass Patenkind Nina schon als kleines Mädchen die WM-Kämpfe von Ottke besuchte. "Da ist sie auf den Geschmack gekommen", berichtete ihr heutiger Coach.
"Kaum eine Siegchance"
Meinkes bisherige Laufbahn lässt sich sehen. Die Berlinerin ist seit einigen Wochen Junioren-Weltmeisterin der WBC und als Profi noch ungeschlagen. Sie wandelt auf den Spuren von Regina Halmich. "Ich freue mich wahnsinnig auf den Kampf", sagt die deutsche Box-Hoffnung mit dem Kampfnamen The Brave ("Die Mutige"), auch wenn sie nach Einschätzung Ottkes "kaum eine Siegchance hat".
Taylor ist zwar auch erst ein halbes Jahr Profi, doch die Erfolge der Irin im Amateurbereich sind legendär. Fünfmal wurde die 30-Jährige Weltmeisterin und sicherte sich 2012 bei den Olympischen Spielen in London das historische erste Gold im Leichtgewicht. In der englischen Metropole war Frauenboxen erstmals in der Geschichte olympisch.
"Es ist ein gewaltiger Kampf für mich und eine gewaltige Nacht des Boxens", sagte Taylor vor dem ersten Gongschlag in Wembley. "Ich habe Nina Meinke gesehen. Sie ist eine sehr starke Gegnerin. Sie ist ungeschlagen und dadurch für mich eine neue Herausforderung", sagte die Seriensiegerin vor ihrem ersten Zehn-Runden-Fight.
Mit besonderem Interesse wird Ottke im Anschluss auch den Kampf der Superlative zwischen Klitschko und Joshua verfolgen. "Das wird spannend. Im Schwergewicht kann sich alles mit einem Schlag ändern", sagte der Ex-Profi. Klitschko müsse sich aber im Vergleich zum Fury-Kampf unbedingt steigern, meinte Ottke, "sonst kriegt er heiße Ohren."
Quelle: n-tv.de
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