Die deutschen Firmen seien gut ausgelastet, die Beschäftigung steige weiterhin, und die Arbeitslosigkeit gehe weiter zurück, konstatierten die Ökonomen. Das bleibe nach Meinung der deutschen Wirtschaft auch so, denn von den knapp 2.800 befragten Unternehmen rechne mit 46,4 Prozent fast die Hälfte mit einer höheren Produktion als im Vorjahr. 39,8 Prozent wollten in diesem Jahr neue Mitarbeiter einstellen, während lediglich 11,5 Prozent eine sinkende Beschäftigung erwarteten.
Dass das deutsche BIP insgesamt schwächer wachsen werde als noch 2016 mit 1,9 Prozent, erklärten die Kölner Wirtschaftsforscher mit einem inflationsbedingt etwas schwächeren Konsum und einem Kalendereffekt im Jahr 2017. Nach einem Plus von 2 Prozent im vergangenen Jahr sollen die privaten Konsumausgaben dieses Jahr nur noch um rund 1,25 Prozent zulegen und nächstes um rund 1,5 Prozent.
"Gerade Wahljahr birgt Gefahren"
Die Investitionsperspektiven der Unternehmen hätten sich aber für dieses Jahr "wieder deutlich verbessert", konstatierte IW-Direktor Michael Hüther. Während 42,8 Prozent der Firmen höhere Ausgaben planten, gingen nur 14,2 Prozent von niedrigeren Investitionen aus. Der Saldo aus positiven und negativen Meldungen habe sich damit gegenüber dem Herbst von 17 auf knapp 29 Prozent verbessert, was "im Langfristvergleich eine deutliche Erholung" signalisiere. Das IW erwartet auch eine Zunahme der Exporte um jeweils 3 Prozent und der Importe um je 4 Prozent in beiden Jahren.
Diese Ergebnisse überraschten angesichts derzeit großer politischer Verunsicherungen durch den bevorstehenden britischen EU-Austritt und protektionistische Bestrebungen der US-Regierung, erklärte das Forschungsinstitut. "Mittel- und langfristig können der Brexit und die US-Politik das wirtschaftliche Miteinander beeinträchtigen und das Wachstum der Weltwirtschaft schädigen", warnte Hüther. Derzeit kurble im Wesentlichen der Binnenkonsum die deutsche Wirtschaft an.
Die gute Lage sei aber kein Freibrief für Ausgabenversprechen durch die Regierung, warnte Hüther. "Endet die Niedrigzinsphase, dürfte auch die Zeit der hohen Budgetüberschüsse vorbei sein", sagte er und forderte, die Politik müsse sich darauf vorbereiten. "Gerade ein Wahljahr birgt die Gefahr neuer Ausgabenversprechen, die derzeit finanzierbar erscheinen, mittelfristig den Konsolidierungsbedarf jedoch weiter erhöhen."
Quelle: n-tv.de , mbo/DJ
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